JinNews: Gegenüber der Repression keinen Schritt zurück
Nach den Festnahmen von Journalist:innen und der Durchsuchung der Nachrichtenagentur JinNews zeigen sich Pressevertreterinnen entschlossen, sich nicht einschüchtern zu lassen.
Nach den Festnahmen von Journalist:innen und der Durchsuchung der Nachrichtenagentur JinNews zeigen sich Pressevertreterinnen entschlossen, sich nicht einschüchtern zu lassen.
Am Mittwoch wurde das Büro der Frauennachrichtenagentur JinNews in Amed (tr. Diyarbakır) durchsucht, die Direktorin Safiye Alagaş sowie die Redakteurin Gülşen Koçuk wurden festgenommen. Die Repression war Teil einer Festnahmeoperation gegen die kurdische Presse. Bei den Razzien wurden darüber hinaus Serdar Altan (Ko-Vorsitzender des Journalistenvereins Dicle-Firat, DFG), Aziz Oruç (Redakteur bei der Nachrichtenagentur Mezopotamya, MA) und die Journalist:innen Ömer Çelik, Suat Doğuhan, Ramazan Geciken, Berivan Karatorak, Esmer Tunç, Neşe Toprak, Zeynel Abidin Bulut, Mazlum Doğan Güler, Elif Üngür, Ibrahim Koyuncu, Remziye Temel, Mehmet Ali Ertaş und Mehmet Şahin in Amed festgenommen. Im Rahmen des gleichen Verfahrens wurden die Journalist:innen Feynaz Koçuk in Gebze und Lezgin Akdeniz und Kadir Bayram auf dem Weg nach Amed festgenommen.
Technische Ausrüstung beschlagnahmt
Die JinNews-Korrespondentin Şehriban Aslan berichtet gegenüber ANF von der Durchsuchung: „Die Tür der Agentur wurde von einem Schlosser in Anwesenheit des Hausmeisters geöffnet. Als wir hineingingen, sahen wir, dass die Festplatten und Motherboards aller unserer Computer demontiert und mitgenommen worden waren. Abgesehen davon wurden Ausgaben der Zeitungen Xwebûn und Yeni Yaşam und die Zeitschrift Jineolojî beschlagnahmt. Es wurden auch zwei Computer, die als Schnittplätze genutzt wurden, konfisziert. So ein Bild bot sich uns, als wir früh ins Büro kamen. Wir wissen, dass es nicht legal ist, ein Büro zu stürmen, ohne das den Verantwortlichen mitzuteilen.“
„Wir werden niemals nachgeben“
Die JinNews-Korrespondentin Şirin Çınar sieht in der Repression insbesondere einen Angriff auf die Frauenpresse. Die Regierung fühle sich davon gestört. Şirin Çınar sagt, diese Angriffe keine neue Entwicklung seien: „Parallel zu den Angriffen auf das kurdische Volk gibt es auch Repression und Angriffe gegen die kurdischen Medien. Diese Angriffe sind nicht die ersten. Es liegen nicht einmal Informationen darüber vor, warum die Journalist:innen festgenommen wurden.“ In Bezug auf die Repression gegen JinNews erklärt die Journalistin: „Dutzende Male wurde unsere Website blockiert. Diese Repression geht weiter. Als Journalistinnen von JinNews werden wir niemals nachgeben. Die Repression wird uns nicht einschüchtern. Solange wir existieren, werden wir den Stift nicht niederlegen, und wir werden weiterhin auf diesem Weg die Wahrheit für die Frauen enthüllen.“