Izmir: Kurdische Journalist:innen unter Hausarrest gestellt

In Izmir festgenommene Journalist:innen sind unter Hausarrest gestellt worden. Die Journalistengewerkschaft TGS kritisiert die juristischen Auflagen als Strafe für journalistische Tätigkeit.

Die am Dienstag bei Razzien in Izmir festgenommenen MA-Korrespondenten Delal Akyüz und Tolga Güney, die JinNews-Korrespondentin Melike Aydın und Fatma Funda Akbulut aus dem Medienbüro der DEM-Partei sind unter Hausarrest gestellt worden, gegen Semra Turan (MA) und Cihan Başakçıoğlu (Duvar) wurden juristische Meldeauflagen verhängt.

Die Festnahmen erfolgten im Rahmen einer großangelegten Operation unter dem Label „Terrorismusbekämpfung“ in der Türkei. Die Journalist:innen wurden am Freitag aus der polizeilichen Antiterrorabteilung in Izmir-Çankaya zur Staatsanwaltschaft überführt, die Haftbefehle wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation beantragte. Die Anschuldigungen beruhen auf Aussagen der Kronzeugin Buse Aslan und der journalistischen Tätigkeit der Betroffenen. Das zuständige Gericht in Izmir erließ keine Haftbefehle und ordnete stattdessen Hausarrest und Meldeauflagen an.

Die Journalist:innen wurden nach der Entscheidung vor dem Gerichtsgebäude von Angehörigen und Kolleg:innen mit der Parole „Die freie Presse kann nicht zum Schweigen gebracht werden“ begrüßt. Semra Turan erklärte, dass insbesondere die kurdischen Medien starker Repression ausgesetzt sind, weil sie die Wahrheit berichten.

Die Journalistengewerkschaft der Türkei (TGS) kritisierte die juristischen Kontrollauflagen als unakzeptable Maßnahme des Strafvollzugs gegen Kolleg:innen, die aufgrund ihrer journalistischen Arbeit verfolgt werden.

Foto: MA