Drei Journalist:innen festgenommen

Die beiden Korrespondenten der Nachrichtenagentur Mezopotamya, Firat Can Arslan und Delal Akyüz, sowie die Journalistin Sibel Yükler sind bei Hausdurchsuchungen in der Türkei festgenommen worden.

Die Angriffe des türkischen Staates auf die Pressefreiheit setzen sich unvermindert fort. Die beiden Journalisten Fırat Can Arslan und Delal Akyüz wurden in den Morgenstunden in Izmir bzw. Ankara festgenommen. Auch Sibel Yükler, eine Journalistin, die sich insbesondere mit der Situation von LGBTI+ beschäftigt und neben ihrer Tätigkeit als Redakteurin des kritischen Internetportals T24 auch für den Verein für Medien und Recht (MLSA) schreibt, wurde nach einer Hausdurchsuchung in Ankara auf die dortige Polizeidirektion gebracht.

In Izmir stürmte die Polizei auf Anordnung der Generalstaatsanwaltschaft in Diyarbakır in den frühen Morgenstunden die Wohnung von Delal Akyüz in Izmir, durchsuchte sie und nahm den Journalisten fest. Der Korrespondent der Nachrichtenagentur Mezopotamya befindet sich derzeit in Gewahrsam auf der Provinzpolizeidirektion von Izmir.

Auch in Ankara ging die Polizei gegen die Nachrichtenagentur vor. Dort wurde der Korrespondent Fırat Can Arslan nach einer Razzia festgenommen. Sein Telefon und sein Computer wurden beschlagnahmt. Auch hier ist der genaue Vorwurf im Zusammenhang mit der Festnahme bisher nicht bekannt. Er befindet sich derzeit bei der Polizeidirektion von Ankara in Gewahrsam.

In der Türkei sind innerhalb eines Jahres insgesamt 35 Mitarbeiter:innen kurdischer Medien in vier verschiedenen Strafverfahren verhaftet worden. Die Nachrichtenagentur Mezopotamya ist systematischer Repression ausgesetzt. Immer wieder kommt es zu Festnahmen und Razzien gegen die Journalistinnen und Journalisten sowie die Büros einer der letzten unabhängigen Nachrichtenagenturen in der Türkei.