Todeszone Iran und Rojhilat
In Iran sind am Samstag nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen mindestens zehn Menschen hingerichtet worden. Laut dem Kurdistan Human Rights Network (KHRN) mit Sitz in Frankreich wurden alleine im Zentralgefängnis in Ûrmiye in Rojhilat sieben hauptsächlich wegen Drogendelikten verurteilte Personen erhängt, unter ihnen auch eine an Krebs erkrankte Frau. Mindestens drei weitere Todesurteile wurden in Selmas sowie in Nischapur im Nordosten des Landes vollstreckt. Von der Regime-Justiz gab es bislang noch keine Stellungnahme zu den Hinrichtungen.
In sozialen Onlinediensten sorgte gerade die Hinrichtung der krebskranken Frau für Empörung. Die 53-Jährige soll todkrank gewesen sein und gegenüber ihren beiden Söhnen hätten Gefängnisbehörden wahrheitswidrig behauptet, das Todesurteil sei aufgehoben worden. Unter den anderen Hingerichteten befand sich auch ein junger Kurde aus Miyanduaw, der bei der Begehung eines ihm vorgeworfenen Mordes noch minderjährig war – und deshalb auch nicht zum Tode verurteilt werden durfte.
In Iran sind im vergangenen Jahr nach einem Bericht der in Norwegen ansässigen Menschenrechtsorganisationen Iran Human Rights (IHR) und Together Against the Death Penalty mindestens 834 Menschen hingerichtet worden. Amnesty International zählte sogar 853 staatliche Morde in dem von einem Mullah-Regime regierten Land. Das ist die höchste Zahl an Hinrichtungen seit 2015 und ein Anstieg um mehr als 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In diesem Jahr zählte IHR bereits 224 Hinrichtungen, zehn davon an Frauen.