Rojhilat: Regime vollstreckt Todesurteile gegen zwei Kurden

Im Gefängnis in Îlam sind zwei wegen Mordes zum Tode verurteilte Kurden gehängt worden.

Gesetzliche Grausamkeit

In Rojhilat sind zwei wegen Mordes zum Tode verurteilte Kurden gehängt worden. Die Todesurteile gegen Moein Salavarzizadeh, und Mansour Mansoori wurden bereits am Montagmorgen in einem Gefängnis in der Stadt Îlam vollstreckt, teilte die Menschenrechtsorganisation Kurdistan Human Rights Network (KHRN) mit. Von Irans Regime-Justiz gab es zunächst keine Informationen zu den Fällen.

Moein Salavarzizadeh, mit 58 Jahren der ältere der beiden Hingerichteten, saß dem KHRN zufolge bereits seit 32 Jahren in der Todeszelle. Er hätte 1991 in seinem Dorf unweit der südöstlich von Îlam gelegenen Stadt Awdanan seinen älteren Bruder bei einem Familienstreit um Getreideernte erschossen. Mansour Mansoori saß den Angaben des KHRN zufolge seit rund eineinhalb Jahren wegen angeblichen Mordes im Gefängnis.

Wen er getötet haben soll, sei allerdings unklar. Vor einigen Jahren habe der 44-Jährige aus Îlam bereits ein halbes Jahr in einer irakischen Haftanstalt verbracht, nachdem er zuvor wegen eines illegalen Grenzübertritts verhaftet wurde. Er habe sich einer kurdischen Oppositionspartei anschließen wollen, als er festgenommen wurde. Das KHRN geht davon aus, dass Mansoori wegen seiner politischen Einstellung ins Visier des Regimes geriet und ihm ein Mord möglicherweise nur angelastet wurde.

Steigende Zahl an Hinrichtungen

Den Erkenntnissen verschiedener Menschenrechtsorganisationen nach lässt das iranische Regime in der letzten Zeit deutlich mehr Menschen hinrichten als in den Jahren zuvor. Offizielle Zahlen zu den Hinrichtungen gibt es nicht. Nach Einschätzung der in Norwegen ansässigen Menschenrechtsorganisation Iran Human Rights (IHR) wurden seit Jahresbeginn bereits mindestens 94 Menschen in Iran exekutiert. 2023 wurden einem gemeinsamen Bericht von IHR und Together Against the Death Penalty zufolge mindestens 834 Menschen in dem Land hingerichtet. Das sei die höchste Zahl seit 2015 und ein Anstieg um mehr als 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.