17 weitere Schutzsuchende vor libyscher Küste ertrunken

Am Sonntag sind 17 Schutzsuchende vor der libyschen Küste ertrunken, 82 weitere wurden von der sogenannten libyschen Küstenwache aufgegriffen und in das Bürgerkriegsland zurückgeschleppt.

Laut Meldungen der UN-Organisation IOM in Libyen sind am Sonntag mindestens 17 Schutzsuchende vor der libyschen Küste ertrunken. Die Menschen hatten sich über das winterliche Mittelmeer zu Überfahrt nach Europa aufgemacht. Weitere 82 Schutzsuchende wurden demnach von der sogenannten libyschen Küstenwache aufgegriffen und nach Libyen zurückgeschleppt.

Bereits 300 Schutzsuchende in den libyschen Horror zurückgeschleppt

Nach Angaben der IOM sind dieses Jahr bereits mehr als 300 Schutzsuchende nach Libyen zurückgeschleppt worden. Obwohl sogar die Bundesregierung einräumt, die sogenannte libysche Küstenwache habe Verbindungen in die organisierte Kriminalität und von ihr aufgegriffene Schutzsuchende würden in „Privatgefängnisse“ verschleppt, unterstützt die EU die kriminelle Miliz auf allen Ebenen.

Die Lage in den „Privatgefängnissen“ in Libyen ist von Folter, Sklaverei, Zwangsrekrutierung und auch extralegalen Hinrichtungen geprägt und wurde von deutschen Diplomaten als „KZ-ähnlich“ bezeichnet. Dennoch wird Libyen ähnlich wie die Türkei zu einem Bollwerk vor den Toren der Festung Europa aufgebaut. Dies führt dazu, dass Schutzsuchende auf immer gefährlichere Wege wie die Atlantikroute auf die Kanaren ausweichen müssen. Die Zahl der Toten im Mittelmeer bleibt hoch. Obwohl das Jahr 2021 nicht einmal einen Monat alt ist, sind bereits mindestens 80 Männer, Frauen und Kinder auf dem Weg über das Mittelmeer ertrunken.