Berlin: Feier der Rojava-Revolution

In Berlin hat anlässlich des 12. Jahrestags der Rojava-Revolution eine öffentliche Feier stattgefunden. Dabei war unter anderem die YPJ-Kommandantin Roksan Mihemed live zugeschaltet.

Revolutionsfeier in Berlin

Am 19. Juli 2012 begann in Kobanê die Revolution von Rojava. Die Menschen vertrieben das Assad-Regime, übernahmen die Institutionen und errichteten ein radikaldemokratisches System auf der Grundlage der Frauenbefreiung. Die Revolution von Rojava zog global weite Kreise und inspiriert die Menschen immer wieder von neuem. Auf dem Berliner Oranienplatz fand am Sonntag eine Feier anlässlich des Jahrestags der Revolution statt, die trotz der schweren Regenfälle begeistert begangen wurde. Die gut besuchte, von der PYD-Berlin organisierte Veranstaltung begann mit einer Schweigeminute für die Gefallenen.


Kollaborateure und ihre Institutionen entlarven“

Anschließend ergriff Hüseyin Yılmaz von NAV-Berlin das Wort. Er erklärte: „Grüße aus Berlin an den auf der Gefängnisinsel Imrali unter schwerster Isolation gefangen gehaltenen kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan. Die Rojava-Revolution wurde im Lichte des Kampfes der kurdischen Freiheitsbewegung und des apoistischen Paradigmas, des demokratischen Konföderalismus, umgesetzt. Die Revolution von Rojava ist eine Frauenrevolution, die heldinnenhaft von den YPJ verteidigt wurde. Es gibt zwar viele Parteien, die sich als kurdisch bezeichnen, aber es gibt auch solche, die die kurdischen Errungenschaften verraten. Zu diesen Verrätern gehört die PDK [Regierungspartei in Südkurdistan], die mit dem türkischen Besatzungsstaat kollaboriert. Diejenigen, die die kurdischen Errungenschaften durch Kollaboration mit den Besatzern angreifen, müssen überall, auch hier, entlarvt werden. Alle, die mit dem Feind zusammenarbeiten, sollten sich erneut dem an Kurdistan orientierten Denken zuwenden und sofort aufhören, die Errungenschaften des kurdischen Volkes zu zerstören.“

Die Ko-Vorsitzende von NAV-Berlin, Nursel Y., sagte: „Ich möchte mich bei allen bedanken, die den Jahrestag der Frauenrevolution in Rojava mit uns feiern. Die Frauen werden weiterhin in allen Bereichen des Lebens die Führung übernehmen, so wie sie die Revolution angeführt haben.“

YPJ-Kommandantin: „Der Sieg von Rojava ist ein Sieg für die Völker der Welt“

Anschließend wurde die YPJ-Kommandantin Roksan Mihemed zugeschaltet. Sie sagte: „Die Revolution in Rojava ist eine Revolution der Frauen. Die Frauen, die die Revolution in Rojava anführen, setzen ihren Kampf in allen Bereichen des Lebens fort. Der Kampf geht militärisch, soziologisch und gesellschaftlich weiter. Die YPJ wurden mit dem Beginn der Frauenrevolution in Rojava am 19. Juli gegründet. Die kurdischen Frauen und die Jugend nahmen ihren Platz in der Revolution ein. Die Kinder wuchsen in der Revolution auf und engagieren sich weiterhin für den Kampf. Im Jahr 2014 wurde die Selbstverteidigung gegen die Angriffe der schrecklichen Geisteshaltung des IS auf Rojava aufgebaut. Kurdische Frauen besiegten den IS und seine Unterstützer, obwohl diese mit den modernsten Waffen angriffen. Viele unserer Genossinnen haben in diesem Kampf ihr Leben gelassen, aber unser Kampf geht auf höchstem Niveau weiter. Mit dem Sieg über die grausame IS-Mentalität wurde nicht nur die Zukunft der Menschen in Rojava, Syrien oder dem Nahen Osten gerettet, sondern auch die Zukunft der Völker der Welt. Aus diesem Grund sollten alle für die Revolution der Frauen von Rojava eintreten.“

Wir hoffen, dass das kurdische Volk in Europa eines Tages zurückkehren kann“

Danach ergriff Sabriyê Savgat vom Dachverband der ezidischen Frauenräte das Wort. Sie erinnerte an die Kämpferin Zîlan (Zeynep Kınacı), die sich 1996 in einer türkischen Militärparade gesprengt und damit ein Fanal gesetzt hatte: „Heute jährt sich der Tag, an dem Zîlan gefallen ist. Wir gedenken unserer gefallenen Genossinnen und Genossen voll Respekt. Der faschistische türkische Staat führt eine Politik des Spezialkrieges gegen das kurdische Volk in ganz Kurdistan durch, aber er wird niemals Erfolg haben. Wir hoffen, dass die Tage kommen werden, an denen das kurdische Volk in Europa in Frieden nach Kurdistan zurückkehren kann.“

Es folgten musikalische Beiträge von Mem û Zîn, Azad Bedran und Fehed Hiso, der Künstler Ferhad Merdê wurde zugeschaltet und trug sein Gedicht „Kobanê“ vor. Die ganze Veranstaltung wurde von den Parolen „Bijî Berxwedana Rojava“ und „Bijî Rêber Apo“ begleitet.