YPG/YPJ: Die Revolution von Rojava verteidigen

Die YPG/YPJ gedenken der Gefallenen im Kampf um Kobanê und erklären angesichts der Angriffe der Türkei auf Rojava: „Bevor der IS wieder aufersteht, muss die Menschheit aufstehen, die vor neun Jahren um der menschlichen Werte willen für Kobanê einstand."

Als im Herbst 2014 der sogenannte „Islamische Staat“ (IS), den in Rojava (Nordsyrien) liegenden kurdischen Kanton Kobanê angriff und die Stadt einzunehmen drohte, kamen weltweit hunderttausende Menschen zusammen. Sie bekundeten auf Demonstrationen ihre Solidarität mit den Kämpfer:innen der YPJ und YPG, die die Stadt entschieden und erfolgreich verteidigten. Nach verlustreichen Kämpfen wurde der IS in die Flucht geschlagen und der Kanton Schritt für Schritt befreit. Für den IS bedeutete Kobanê die erste militärische Niederlage, der 1. November wurde zum Welt-Kobanê-Tag ausgerufen.

Die YPG und YPJ haben eine Erklärung zum Welt-Kobanê-Tag veröffentlicht, in der sie der Gefallenen des Widerstands gegen den IS gedenken und ihnen Dankbarkeit und Respekt aussprechen. „Wir ziehen aus dem internationalen Tag des Widerstands von Kobanê eine größere Entschlossenheit zur Verteidigung der Revolution in Rojava“, heißt es in der Erklärung der YPG-Generalkommandantur. Mutige Kämpferinnen und Kämpfer hätten sich damals zu einem Ring der Verteidigung um Kobanê zusammengeschlossen und mit ihrem heldenhaften Widerstand die finstere reaktionäre Mentalität des IS zu Fall gebracht:

„Der IS war zu einer großen Bedrohung für die Menschheit geworden und wollte mit Unterstützung internationaler und lokaler Kräfte, insbesondere des türkischen Besatzungsstaates, durch unsägliche Gräueltaten, Massaker und Völkermord die Hoffnungen, Träume und die Schönheit des menschlichen Lebens zerstören. Der Sieg, der durch den 134-tägigen Widerstand der YPJ und YPG in Kobanê gegen IS vor neun Jahren errungen wurde, ging in die Geschichte ein. Es war der Widerstand von Menschen, die Ungerechtigkeit, Unterdrückung, Unterwerfung, Sklaverei und Gefangenschaft nicht akzeptierten und frei sein wollten. Sie stellten sich gegen die IS-Banden, was niemand zuvor gewagt hatte. Die Menschheit, die den Widerstand der YPG und YPJ miterlebte, stand an der Seite der Freiheitskämpfer:innen gegen die reaktionäre Mentalität des IS. Durch die Solidarität der Völker und das Einstehen für Kobanê wurde nicht nur die Stadt befreit, sondern die Menschheit schöpfte wieder Hoffnung für das Leben und das Licht siegte über die Dunkelheit. Kobanê wurde zum Friedhof für die dunkle Mentalität des IS und der letzte Stein wurde 2019 in Baghouz auf sein Grab gelegt.

Heute vertritt der türkische Besatzerstaat mit der AKP/MHP-Regierung den IS und setzt alle seine Möglichkeiten ein, um die Revolution von Rojava, die als gemeinsames Erbe der Menschheit gilt, zu liquidieren und zu stürzen. Die Bedrohung durch den IS ist noch nicht vorbei und die Angriffe des türkischen Staates stellen über die Region hinaus eine Gefahr für für die Welt dar. Die internationalen Mächte schweigen aufgrund ihrer Eigeninteressen zu den brutalen Angriffen des türkischen Staates. Bevor der IS wieder aufersteht, muss die Menschheit aufstehen, die vor neun Jahren einen allgemeinen Aufruf verkündete und um der menschlichen Werte willen für Kobanê einstand. Jetzt ist es notwendig, die Rojava-Revolution zu umarmen und gegen die dunkle Mentalität des türkischen Staates Stellung zu beziehen. Wir, die YPG und die YPJ, wiederholen anlässlich des Welt-Kobanê-Tags unser Versprechen an unsere Gefallenen und unser Volk, die Revolution von Rojava gegen alle Arten von Angriffen des Faschismus und der Rückständigkeit zu schützen und ihre Errungenschaften zu bewahren.“