Der Guerillakämpfer Şerzan Gabar ist bei einem Unfall in den Medya-Verteidigungsgebieten ums Leben gekommen. Das teilte das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) heute in einem Nachruf mit. Die HPG würdigen den in Kobanê geborenen Kurden als mutigen Freiheitskämpfer der apoistischen Bewegung und erklären: „Heval Şerzan wird in unserem Kampf weiterleben. Wir sprechen seiner wertvollen Familie und dem Volk Kurdistans unser Mitgefühl aus.“
 

Wie die HPG mitteilten, gehörte Şerzan Gabar zum Stamm der Şêxan und wuchs in einer der kurdischen Freiheitsbewegung nahestehenden Familie auf. Im Zuge der Revolution von Rojava lernte er apoistische Militante kennen und war beeindruckt von ihrer Haltung gegenüber den Menschen und ihren Beziehungen untereinander. Sein Vater beteiligte sich aktiv an der Revolution und starb 2013, die HPG bezeichnen ihn als Gefallenen. Der Tod seines Vaters war für Şerzan ein einschneidendes Erlebnis. Der Kampf um Kobanê nach dem IS-Angriff im Herbst 2014 und das islamistische Massaker an der Bevölkerung im Juni 2015 waren der Anstoß, selbst Verantwortung für die Verteidigung der Revolution zu übernehmen und sich dem Widerstand anzuschließen. Nach einer ideologischen und militärischen Ausbildung nahm Şerzan an Befreiungsoffensiven gegen den IS in Syrien teil. Er war einer der Helden, die im Kampf gegen den islamistischen Terror ihr eigenes Leben riskierten und der Menschheit mit der Zerschlagung des IS-Kalifats einen großen Dienst erwiesen. In dieser Zeit gewann er große militärische Erfahrung und wurde zu einem professionellen Kämpfer. Gleichzeitig bildete er sich ideologisch weiter und kämpfte in dem Bewusstsein, Kurdistan im Sinne des Paradigmas von Abdullah Öcalan zu befreien.

Nach reiflicher Überlegung ging Şerzan Gabar in die Berge und schloss sich der Guerilla an. Durch eine Ausbildung in den Medya-Verteidigungsgebieten gelang es ihm schnell, sich den neuen Umständen seines Kampflebens anzupassen. Er wollte so schnell wie möglich am Widerstand gegen die türkischen Besatzungsangriffe teilhaben und ins Kriegsgebiet ziehen. Zur Vorbereitung nahm er an Lehrgängen teil, um seine militärische Erfahrung mit dem erforderlichen Wissen über den modernen Guerillakampf in den Bergen zu erweitern. „Mit seiner Opferbereitschaft und seiner bescheidenen Haltung im Leben gewann Heval Şerzan den Respekt seiner Genossinnen und Genossen. Er handelte in dem Bewusstsein, dass sich durch feste kameradschaftliche Beziehungen alle Schwierigkeiten bewältigen lassen“, so die HPG.