In Kayseri und anderen Städten der Türkei sind Schutzsuchende aus Syrien von Lynchmobs angegriffen worden. Die Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) sieht das AKP/MHP-Regime als Täter hinter den Pogromen und appelliert: „Wir rufen auf, sich diesen faschistischen Angriffen in Solidarität mit allen Völkern Syriens, insbesondere dem arabischen Volk, entschieden entgegenzustellen.“
In der Erklärung der Ko-Vorsitzenden des KCK-Exekutivrats heißt es: „Seit einigen Tagen kommt es in der Türkei zu Angriffen auf syrische Flüchtlinge. Menschen aus Syrien werden Opfer von Lynchmobs. Sie werden gezielt ins Visier genommen, ihre Häuser, Fahrzeuge und Arbeitsplätze werden geplündert und in Brand gesetzt. Wir verurteilen diese vom Staat angestachelten rassistischen und faschistischen Angriffe aufs Schärfste. Diese schrecklichen Geschehnisse müssen sofort gestoppt werden. Wir müssen gegenüber den Tricks und Fallen des rassistischen AKP/MHP-Regimes aufmerksam sein und dürfen nicht auf sie hereinfallen. Es ist falsch, Hass auf ganze Völker zu projizieren und negative Gefühle und Aggression auf sie zu lenken. Das ist ein Ausdruck von Unmenschlichkeit. Das AKP/MHP-Regime treibt ein sehr schmutziges Spiel, indem sie versucht, die Völker gegeneinander aufbringt. Diese Angriffe, die in Kayseri begannen und sich auf andere Orte ausbreiteten, sind nichts anderes als ein vom AKP/MHP-Apparat entwickeltes Komplott gegen die Völker. In diesem Zusammenhang appellieren wir an alle, Zurückhaltung zu üben.
„Das AKP/MHP-Regime will Syrien in ein Schlachthaus verwandeln“
Das faschistische AKP/MHP-Regime spielt eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung und Vertiefung des Chaos in Syrien. Die Türkei hat den Krieg in Syrien vorangetrieben und Millionen von Menschen aus Syrien bewusst und geplant in die Türkei gelockt. Während das Regime Europa seit Jahren mit seiner Flüchtlingspolitik erpresst, führt es mit den von ihm rekrutierten Söldnern einen Besatzungskrieg und Völkermord gegen Kurd:innen und die Völker Syriens durch. Das faschistische Regime versucht, den osmanischen Misak-ı Milli-Plan [Nationalpakt] mit einem neoosmanischen Verständnis im Norden Syriens zu verwirklichen. Zu diesem Zweck hat das kolonialistische Regime seit Jahren alles getan, um den Krieg in Syrien zu vertiefen. Es hat die brutalen Banden, die systematisch Verbrechen gegen die Menschlichkeit begehen, genährt, unterstützt, finanziert, bewaffnet und sie auf die Völker losgelassen. Dieses Regime ist für Massaker und Genozide verantwortlich. Es hat faschistische, unter dem Vorwand der Religion agierende Söldnergruppen aufgebaut und sie zu einem Instrument ihrer Expansionspolitik gemacht. Als diese Verbrecherbanden nicht mehr ausreichten, griff der türkische Staat selbst an und besetzte Gebiete in Rojava und Syrien. Er veränderte die Demografie in den von ihm besetzten Gebieten. Er mordete, vertrieb und stürzte die Region ins Unglück. Tod, Folter, Vergewaltigung und alle Arten von Grausamkeiten sind in den besetzten Gebieten zum Alltag geworden. Das AKP/MHP-Regime setzt ihre Politik, Syrien in ein Schlachthaus zu verwandeln, in dem sich die Völker gegenseitig zerfleischen, beharrlich fort. Es will nicht nur Syrien, sondern auch die Türkei in diesen Zustand bringen, um seine schmutzigen Pläne realisieren zu können.
„Erdoğan ist ein Betrüger, wenn er behauptet, er verteidige die arabischen Völker“
Auch der Umgang der AKP/MHP-Regierung mit syrischen Flüchtlingen erfolgte im Sinne dieser niederträchtigen Politik. Es ist eine große Täuschung und Verzerrung, wenn behauptet wird, Tayyip Erdoğan und die AKP liebten die arabischen Völker und die Menschen in Syrien und verteidigten diese. Es wird jeden Tag deutlicher, dass dies eine Täuschung ist. Der faschistische Staatschef Tayyip Erdoğan hat nicht ein Quäntchen Liebe oder positive Gefühle gegenüber dem arabischen Volk. Sein ganzes Bestreben ist es, das arabische Volk gegen die Kurden aufzuhetzen und die Kurden gegen die Araber aufzubringen. Das versucht er nun auch in der Türkei. Er will seine bröckelnde Macht aufrecht erhalten, indem er die Völker gegeneinander aufhetzt. Er will das Leben der Regierung verlängern, indem er den Kurdinnen und Kurden, die den gerechtesten und legitimsten Kampf der Welt für Freiheit und Demokratie führen, die Möglichkeit der Selbstverwaltung und Selbstverteidigung nimmt. Um dieses Ziel zu erreichen, setzt er alles, was ihm zur Verfügung steht, als Druckmittel ein. Er versucht auch, das arabische Volk als Werkzeug für diese völkermörderische, kolonialistische Haltung zu benutzen. Die Angriffe gegen die syrische Bevölkerung in der Türkei sind ein Ergebnis der rassistischen Politik des faschistischen AKP/MHP-Regimes.
„Die Geschwisterlichkeit der Völker aufbauen“
Als Völker haben wir die Kraft und die Weisheit, zusammenzuleben. Wir können und müssen unser Leben überall auf der Grundlage der Geschwisterlichkeit der Völker und der Koexistenz neu aufbauen, ohne bestehende Grenzen zu berühren, ohne neue Grenzen zu setzen und ohne die Demografie zu verändern. Es ist unser grundlegender Wunsch, dass die Völker gemeinsam und gleichberechtigt in Frieden, Liebe und Geschwisterlichkeit leben. Dafür arbeiten und kämpfen wir. Das ist unser Ansatz als kurdische Freiheitsbewegung. Auch das kurdische Volk vertritt eine solche Einstellung und sieht alle Völker als Brüder und Schwestern an. Das Paradigma der demokratischen Nation von Rêber Apo [Abdullah Öcalan] ist eine Garantie für das geschwisterliche Zusammenleben der Völker. Das Verständnis der demokratischen Nation, also das Verständnis eines freien Zusammenlebens der Völker in Liebe, Frieden, Geschwisterlichkeit und Gleichheit, ist der beste und wertvollste Weg zur Überwindung von Problemen.
Wir verurteilen diese rassistischen und faschistischen Angriffe und rufen auf, sich in Solidarität mit allen Völkern Syriens, insbesondere dem arabischen Volk, entschieden dagegen zu stellen.“