Widerstand zeigen gegen türkische Besatzung
Seit 2021 führt die Türkei intensive Luft- und Bodenangriffe auf verschiedene Regionen in Südkurdistan durch. Anfang Juli wurden die Angriffe auf das Gebiet von Amêdî im Distrikt Dohuk ausgeweitet. Diese Angriffe erfolgen mit Unterstützung der korrupten Barzanî-Partei PDK (Demokratische Partei Kurdistans). Mithilfe der PDK-Truppen wird es der Türkei ermöglicht, Stützpunkte und Kontrollpunkte einzurichten. Es heißt, dass die Türkei zuletzt mindestens weitere militärische Stützpunkte eingerichtet habe. Die Menschen aus vielen Dörfern sind vertrieben worden. Mehr als 100 Familien sollen bisher betroffen sein.
„Die PDK unterstützt die Besatzung“
Die Journalistin Berivan Şaxo verfolgt die Entwicklungen vor Ort. Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Mezopotamya unterstrich sie, dass die aktuellen Kriege im Nahen Osten mit einer Phase der Neudefinition der Machtsphären und Grenzen durch die Hegemonial- und Regionalmächte verbunden seien. „Wir sehen die ungeschminkte Form dieses Krieges in Südkurdistan. Erdoğan will die Gebiete, die er angreifen lässt, in das Territorium des türkischen Staates eingliedern. Es sind Angriffe auf den Status von Südkurdistan“, betonte sie.
Die Journalistin Berivan Şaxo verfolgt die Entwicklungen in Südkurdistan (c) MA
„Wie sie Şengal an den IS übergab, wird die PDK Südkurdistan der Türkei geben“
Zum Verhalten der politischen Parteien sagte sie: „Keine der Parteien und zivilgesellschaftlichen Organisationen hat die notwendige Haltung deutlich gezeigt. Selbst die Patriotische Partei Kurdistans (YNK) konnte keine ernsthafte Haltung zeigen. Die PDK unterstützt diesen Besatzungsplan auf alle nur erdenkliche Weisen. Sie macht seit 50 Jahren Politik gegen die kurdischen Errungenschaften und benutzt die Region Kurdistan für ihre eigenen Interessen und Belange. Sie unterstützt offen den türkischen Staat bei der Besetzung von Südkurdistan. Genauso wie die PDK Şengal dem IS übergeben hat und geflohen ist, wird sie Südkurdistan an den türkischen Staat übergeben.“
„Die Region soll entvölkert werden“
Şaxo wies auf ein weiteres Motiv der Türkei hin: „Die Türkei hat es auf die Ressourcen der Region abgesehen. Sie will sie sich unter jeder Bedingung unter den Nagel reißen. Alles Leben wird durch den Einsatz chemischer Waffen zerstört. Es geht darum, die Region zu entvölkern. Dutzende Dörfer sind nun aufgrund der andauernden Bombardierungen leer. Nicht nur Behdînan, Metîna oder Bawernê, sondern die ganze Region ist bedroht. Wenn das Schweigen weitergeht, wird der Invasionsplan auch die Städte erreichen.“
„Den Menschen wird Türkisch aufgezwungen“
Şaxo warnte, dass sowohl die Souveränität des Iraks als auch der Status von Südkurdistan in Gefahr seien, und fuhr fort: „Nach uns vorliegenden Informationen zwingt die Türkei den Menschen in den besetzten Gebieten die türkische Sprache und Kultur auf. Dies ist eine Fortsetzung des Reformplans Ost. Die Menschen in der Region, die ihre Stimme gegen diese Maßnahmen erheben wollen, werden von der PDK daran gehindert.“ Das einzige, was die Besatzung jetzt aufhalten könne, sei ein vereinter Kampf.