Besatzer setzen auf kurdische Kollaborateure
Die türkische Armee ist trotz modernster NATO-Technologie nicht in der Lage, effektiv gegen die Guerilla vorzugehen. Das haben nicht nur die letzten Jahre gezeigt. Daher setzt die türkische Armee massiv auf kurdische Kollaborateure. Einerseits werden willige Vollstrecker in korrupten Clan-Strukturen wie der Familie Barzanî gesucht, andererseits wird auf sogenannte Dorfschützer und Contras aus Nordkurdistan gesetzt. Die gegenwärtigen Operationen in Südkurdistan zeigen deutlich, dass der türkische Staat trotz seiner Versuche durch PDK und Dorfschützer die Region unter Kontrolle zu bekommen, in einer militärisch ausweglosen Lage feststeckt.
Der türkische Staat zielt mit dem Einsatz von Dorfschützern darauf ab, dass sich Kurden gegenseitig töten. Auf diese Weise meint er, die kurdische Freiheitsbewegung auslöschen zu können. Überall in den Kampfgebieten werden Dorfschützer vor den türkischen Truppen in den Kampf geschickt. Insbesondere in den Guerillagebieten in Nordkurdistan kann die türkische Armee keinen Schritt ohne sie tun. Die Freiheitsbewegung warnt die Dorfschützer immer wieder davor, sich an den Operationen zu beteiligen und das Blut anderer Kurd:innen zu vergießen. Auch das ist ein Grund, warum die Dorfschützer in den Guerillagebieten die Guerilla oft verbissener angreifen als die türkischen Soldaten. Sie kämpfen gegen die Guerilla, weil sie Angst haben, ihre Waffen abzugeben und weil sie bedroht werden. Diese Dorfschützer treten für drei Groschen ihre eigene Ehre und Würde mit Füßen und werden, indem sie gegen die Freiheitsbewegung kämpfen, zur Schande für die Gesellschaft.
In vielen Gebieten Kurdistans, insbesondere in den Regionen Zap und Metîna, führt die Guerilla einen harten Krieg. Die Kämpfer:innen überwinden entschlossen jedes Hindernis und hebeln die technische Überlegenheit der türkischen Armee durch Kreativität aus. Es besteht kein Zweifel, dass die Guerilla in diesem Krieg die Oberhand hat. In den vergangenen drei Jahren gab es kein Mittel und keine Methode, die der türkische Staat nicht angewandt hat. Trotz der Warnungen der Freiheitsbewegung nehmen Dorfschützer an den Operationen in den Regionen Metîna und Zap teil und versuchen, in die Stellungen der Guerilla einzudringen. Es sind in diesem Krieg viele türkische Soldaten und mindestens ebenso viele Dorfschützer, die an den Angriffen teilgenommen haben, getötet und verwundet worden. Jetzt werden auch noch Söldner aus Syrien in türkischen Uniformen gegen die Guerilla ins Feld geschickt.
Die Guerilla greift die Dorfschützer niemals einseitig an
Wenn die Guerilla einen Angriff oder Truppenbewegungen von Menschen in türkischen Uniformen sieht, dann interveniert sie sofort und verteidigt sich. Einseitig würde die Guerilla die Dorfschützer niemals attackieren. So geht die Guerilla auch nicht gegen die Dörfer der Dorfschützer vor. Aber die Dorfschützer, die mit dem türkischen Staat in Südkurdistan zusammenarbeiten und die Uniform des türkischen Militärs tragen, werden als Soldaten des türkischen Faschismus betrachtet. Daher befinden sie sich im Visier der Guerilla. Es muss ihnen klar sein, dass die Guerilla sie nicht als Dorfschützer angreift, sondern sie sich selbst durch ihre Teilnahme an den Angriffen zum Ziel machen. Bei den jüngsten Guerillaaktionen wurde Necmettîn Menteş, ein Dorfschützer aus Bedlîs (tr. Bitlis), der an einer Operation in Zap und Metîna beteiligt war, von der Guerilla schwer verwundet. Ihm musste ein Bein abgenommen werden. Ebenfalls in Zap und Metîna wurden drei Dorfschützer aus Hezex (Idil) und Şirnex (Şırnak) von der Guerilla attackiert. Da der türkische Staat nicht allein vorrücken kann, fordert er von den Dorfschützern, dass diese vor den eigenen demoralisierten Truppen ins Feld ziehen.
So wie der türkische Staat die Verluste seiner Armee verschweigt, tut er dies auch in Bezug auf die Dorfschützer. Sie werden ohne jede Öffentlichkeit begraben, die Familien bekommen etwas Geld und werden zum Schweigen gebracht. Das zeigt, dass die Dorfschützer in den Augen des türkischen Staates keinen Wert haben, sie sind nichts als ein Werkzeug. Und der türkische Staat kümmert sich nicht um den Tod der Dorfschützer. Die Dorfschützer, die das Spiel des türkischen Staates mitspielen und gegen die Guerilla kämpfen, unterscheiden sich nicht von den türkischen Soldaten. Alle, die Waffen gegen die Errungenschaften des kurdischen Volkes einsetzen, die sich in der Kleidung der Feinde des kurdischen Volkes einer Guerillastellung nähern, sind Feinde der Guerilla und bezahlen mit ihrem Leben dafür. Die Guerilla hat immer wieder gezeigt, dass sie sich in ihrem Freiheitskampf nicht aufhalten lässt.