„Die türkische Invasion ist zum Scheitern verurteilt“
Seit 14 Tagen versucht die türkische Armee, die Gebiete Girê Bahar und Sergelê in Südkurdistan einzunehmen. Dabei wurde sie von der Guerilla eingeschlossen und hat sogar die Lufthoheit verloren.
Seit 14 Tagen versucht die türkische Armee, die Gebiete Girê Bahar und Sergelê in Südkurdistan einzunehmen. Dabei wurde sie von der Guerilla eingeschlossen und hat sogar die Lufthoheit verloren.
Die türkische Armee begann am 3. Juli, die Gebiete Girê Bahar und Sergelê in der westlichen Zap-Region in Südkurdistan an drei Fronten anzugreifen. Bei dieser Operation handelte es sich um einen Angriff, der sich von den vorangegangenen unterscheidet und an dem einige wichtige Punkte deutlich werden. Das Auffälligste ist, dass die türkische Besatzungsarmee unter den Augen der Weltöffentlichkeit zum ersten Mal ganz offen mit Militärkonvois vom Distrikt Amêdî im Gouvernement Duhok über offizielle Stellungen und Kontrollpunkte der PDK nach Sergelê vorgedrungen ist.
Der Angriff erfolgte in einer Kombination aus Luftbodenoperationen und zielte darauf ab, die Guerilla zu überrumpeln, ihre Verteidigung durch Übermacht zu brechen, einen schnellen Sieg zu verkünden und das Gebiet zu besetzen. Allerdings musste die türkische Armee von ihrem Plan abrücken und sich an den Ost- und Westhang des Girê Bahar zurückziehen. Dort befand sie sich schnell in der Falle der Guerilla.
Erste Offensive wurde zerschlagen
Zu Beginn dieser Operation setzte die türkische Armee auf geheime Einheiten, um die Region zu infiltrieren. Sie versuchte sich gleichzeitig an zentralen Stellen festzusetzen und errichtete Kontrollposten. Durch Luftangriffe sollte der Bewegungsradius der Guerilla eingeschränkt werden. Die Guerilla setzte mit Beginn des Angriffs systematisch eine Gegenstrategie um. Sie beobachtete zunächst die verdeckten Einheiten und schaltete eine nach der anderen aus. Die meisten der Soldaten wurden getötet, andere flohen. Einige Soldaten stürzten sogar von den Felsen und starben. Während die Soldaten versuchten, Stellungen zu errichten, griff die Guerilla an fünf Fronten an. Die Armee geriet vollkommen in die Defensive, und als es auch nicht möglich war, die Lufthoheit herzustellen, verloren die Truppen nahezu jede militärische Kapazität.
Der erste Schritt im Krieg ist sehr wichtig. Wie viele Expert:innen der Kriegskunst gesagt haben, basiert das Gewinnen eines Krieges auf adäquater Planung. Es ist offensichtlich, dass die türkische Besatzungsarmee ihre Pläne nicht an der Kriegführung der Guerilla und der Probleme, die ihr begegnen würden, aufgebaut hat. Das Scheitern der Besatzungsarmee bereits beim ersten Angriff gab der Guerilla einen weiteren Motivationsschub. Wir alle werden sehen, wie schlecht es der türkischen Armee in den kommenden Tagen ergehen wird. Die von Gerîla TV ausgestrahlten Bilder sind ein Beleg dafür.
In den vergangenen Jahren ist deutlich geworden, dass die Initiative am Boden an die Guerilla übergegangen ist. Daher hat die türkische Armee fast vollständig auf Luftoperationen gesetzt. Es gibt eigentlich keine wirklich kämpfende Armee am Boden. Das beweist die Tatsache, dass die Guerilla bei den Gefechten am Boden nur sehr geringe Verluste beklagen hat. Demgegenüber haben die Invasionstruppen ernsthafte Verluste zu verzeichnen. Die lufttechnischen Entwicklungen der Guerilla in diesem Jahr sind entscheidend. Die Drohnen, eine Technologie, in die die türkische Armee ihre ganze Hoffnung setzte, werden mittlerweile regelmäßig im Kampfgebiet abgeschossen. Bislang wurden 17 Killerdrohnen von der Guerilla vom Himmel geholt. Diese Drohnen sind der Stolz des türkischen Staates, klarer könnte die Niederlage nicht sein. Dass in den vergangenen Tagen am Girê Bahar außerdem zwei Sikorsky-Hubschrauber von der Guerilla abgeschossen wurden, tut sein Übriges.
Zwei Guerillaeinheiten führen 40 Luftangriffe durch
Die Luftangriffe der Guerilla haben ebenfalls ein neues Niveau erreicht. In den vergangenen zwei Monaten führten die Einheiten „Şehîd Doğan Zinar“ und „Şehîd Axîn Mûş“ 40 Luftangriffe durch. Die Verluste, die den Invasionstruppen bei diesen Angriffen zugefügt wurden, wiegen zweifelsohne schwer. Während die Guerilla den türkischen Drohnenkrieg immer weiter neutralisiert, ist sie nun auch in der Lage, selbst effektiv im Luftraum zu agieren.
Die wichtigste Wirkung dieser Aktionen ist psychologischer Natur. Weder die Schützengräben noch hohe Mauern können die Soldaten vor Angriffen der Guerilla schützen. Obwohl die Armee die fortschrittlichsten Technologien einsetzt, war sie nicht in der Lage, diese Aktionen der Guerilla zu verhindern. Hier ist die Kreativität der Guerilla mehr als deutlich zu sehen. Kamikaze-Drohnen werden derzeit im Krieg in der Ukraine und in Gaza eingesetzt, aber es ist klar, dass Drohnen gegen die Guerilla in Kurdistan keine Ergebnisse erzielen können. Damit zeigt die Guerilla auch, dass sie in der Lage ist, die fortschrittlichste Kriegstechnologie auszuhebeln.
Ein weiterer bemerkenswerter Punkt ist, dass die Guerilla diese Angriffe aus allen Winkeln, sogar aus der Luft, gefilmt hat. Wenn die Guerilla, wie Erdoğan behauptet, in der Region eingeschlossen wäre, wie könnte sie sich dann sicher genug fühlen, um diese Angriffe in derart organisierter Weise zu filmen? Es ist klar, dass der türkische Staat diese Frage nicht beantworten kann und wird.
Die Guerilla bestimmt das Geschehen
Mit ausgefeilten Verteidigungs- und Offensivtaktiken und kreativer Technik setzt die Guerilla ihre Dominanz auf dem Schlachtfeld durch. Die Kämpferinnen und Kämpfer haben ihre Fähigkeiten im Tunnelkrieg unter Beweis gestellt. Mit spezialisierten Einheiten vor Ort versetzt die Guerilla den Angreifern schwere Schläge. Die mit spezialisierten Luftfahrzeugen geschaffene Realität macht die Situation für die Besatzungstruppen zum Albtraum. Die Guerilla hat sich zu einer professionellen Armee entwickelt, die am Boden, unter der Erde und in der Luft die Kriegsbedingungen kontrolliert.
All diese Faktoren hatten einen großen Einfluss auf die Kämpfe um den Girê Bahar und Sergelê. Was in den Kampfgebieten geschieht, wird von den Menschen dort beobachtet und aufgezeichnet. Die Tatsache, dass viele Menschen trotz des Krieges in der Region bleiben, rührt daher, dass sie den Widerstand der Guerilla mit eigenen Augen gesehen haben. Vor allem die Luftangriffe der Guerilla haben eine völlig neue Atmosphäre geschaffen.
PDK und türkischer Staat wollen die Realität verbergen
Damit diese Realität nicht noch deutlicher ans Licht kommt, haben der türkische Staat und die PDK in den letzten Tagen Journalist:innen in der Region festgenommen. Die PDK hat gedroht, diejenigen zu inhaftieren, die Bilder aus der Region machen und verbreiten. Wenn die türkische Besatzungsarmee so erfolgreich wäre, wie die türkischen Medien behaupten, warum hat sie dann Angst vor den Fakten, die von den Menschen, die in der Region sind, verbreitet werden? Es ist offensichtlich, dass das Gegenteil von Erfolg, nämlich eine historische Niederlage der Fall ist. Der Grund, warum die türkische Armee in den letzten Tagen ihre Angriffe auf die Dörfer in der Region verstärkt hat, ist die Wut, die durch diese Niederlage entstanden ist. Kurdische und assyrische Dörfer in der Region werden bombardiert, die Felder und Gärten der Bevölkerung werden niedergebrannt und die Menschen werden gezwungen, zu fliehen. Dörfer werden zwangsgeräumt, damit der türkische Staat seine Besatzungsambitionen verwirklichen kann. Aber die Guerilla steht diesen Absichten im Weg. Gleichzeitig mobilisiert die kurdische Jugend in Südkurdistan zum Widerstand. Von Aufgeben oder einer Niederlage der Verteidigungskräfte kann keine Rede sein.
Die Zerstörung der Natur ist ein Ziel dieser Operation. Der türkische Staat fällt Bäume und setzt Felder und Wälder in Brand. Dies geschieht durch die Armee, paramilitärische Dorfschützer und auch die Privatwirtschaft. Diese Angriffe sind Teil des Vernichtungsfeldzugs gegen das kurdische Volk. Es werden Bäume gefällt, die älter sind als der türkische Staat. Auch an dieser Tatsache lässt sich die Realität der türkischen Angriffe gut ablesen.
Das Verhalten der PDK in diesem Bereich zeigt, dass sie Teil der Besatzungsoperation geworden ist. In der irakischen Regierung gibt es viele Widersprüche und Meinungsverschiedenheiten. Einige äußern ihre Besorgnis über diese Invasion, während andere sie offen verurteilen. Es ist offensichtlich, dass sich die irakische Regierung nicht einig ist. Der türkische Staat macht sich diese Situation zunutze. Durch die inneren Widersprüche des Irak versucht er Bagdad handlungsunfähig zu machen. Mit anderen Worten, er verfolgt die Politik, die bestehende Krise zu verschärfen. Diese Situation wird jedoch von den Menschen im Irak nicht hingenommen. Sie haben gesehen, wie in Perex neun Menschen durch den Angriff des türkischen Staates getötet wurden. Sie sehen die katastrophalen Folgen der Invasionsangriffe und die Verbotsschilder, die die Region Amêdî de facto als türkisch besetztes Gebiet ausweisen. In den kommenden Tagen wird die irakische Regierung entweder Stellung beziehen oder sich einer Welle von Protesten stellen müssen. Wenn sie nicht Stellung bezieht, dann bedeutet das, dass sie den Weg für die Besetzung von Dohuk, Hewlêr und Mosul durch den türkischen Staat praktisch freimacht.
„Der türkische Staat hat jede Initiative verloren“
Nach 14 Tagen der Invasionsoperation im Gebiet um Amêdî ist deutlich geworden, dass der türkische Staat in großen Schwierigkeiten steckt. Von Anfang an hat er die Kontrolle über die Region und die Initiative des Krieges verloren. Die Guerilla greift die Invasionstruppen von allen Seiten an. Sie kämpft im Geiste von hundert Jahren Rache und Abrechnung mit dem türkischen Staat. In den kommenden Tagen wird es Entwicklungen geben, die viele überraschen werden. Wir werden erleben, wie die türkische Besatzungsarmee besiegt und die Guerilla durch ihre Methoden und Taktiken siegen wird.