MIT kontrolliert Reisende in Südkurdistan

Berichten zufolge überprüft der türkische Geheimdienst MIT an einem neu errichteten Kontrollposten in Südkurdistan Reisende anhand einer eigenen Datenbank. Lebensmittel werden beschlagnahmt.

Türkei annektiert Nordirak

Wie die Nachrichtenagentur RojNews aus der Region Kurdistan im Irak berichtet, errichtet der türkische Staat weitere Kontrollposten im Gouvernement Duhok. Bereits vor einem Monat war bekannt geworden, dass türkische Militärs Personenkontrollen an Straßensperren im Distrikt Amêdî durchführen. In einem neuen Video, das RojNews von Betroffenen geschickt wurde, wird die schrittweise fortgesetzte Besatzung irakisch-kurdischen Territoriums durch die Türkei deutlich. Den Informanten zufolge werden irakische Staatsangehörige in der kurdischen Autonomieregion von Soldaten der türkischen Armee kontrolliert und dazu aufgefordert, „auf dem Territorium der Türkei“ Ausweise und Pässe mitzuführen.


In einem weiteren auf Augenzeugen basierenden Bericht teilt RojNews mit, dass auf der Straße zwischen der Stadt Duhok und der Ortschaft Zawête im Distrikt Amêdî ein neuer Kontrollposten errichtet wurde, der offiziell dem PDK-Geheimdienst Parastin untersteht und in der Praxis zusammen mit dem türkischen Geheimdienst MIT betrieben wird. Laut dem Bericht ist der Posten wie ein zwischenstaatlicher Grenzübergang, der MIT überprüfe Reisende anhand einer eigenen Datenbank und suche nach verdächtigen Personen. Zudem seien mitgeführte Lebensmittel und andere Gegenstände mit der Begründung beschlagnahmt worden, dass diese der Versorgung der Guerilla dienen könnten.