Kurdische Verbände verurteilen Femizidversuch in Metz

In Metz ist eine Frau auf offener Straße schwer verletzt worden. Der Täter war der Vater ihrer drei Kinder. Kurdische Verbände in Frankreich verurteilen den Femizidversuch und rufen auf, Gewalt an Frauen nicht zu tolerieren.

Sevgi Cirik ist am Donnerstag auf offener Straße in Metz in Frankreich schwer verletzt worden. Bei dem Täter handelt es sich um Mehmet Karacan aus Dersim, mit dem sie seit 2005 verheiratet war. Das Ehepaar hatte drei Kinder und lebte in Scheidung. Eines der Kinder war bei dem versuchten Femizid dabei. Auf einem Video ist zu sehen, wie der Täter die Frau auf der Straße verfolgt und auf sie einsticht. Als sie zu Boden fällt, gibt er zwei Schüsse auf sie ab und erschießt sich anschließend selbst.

 

Die Kurdische Frauenbewegung in Frankreich (TJK-F) und der Demokratische Kurdische Rat Frankreich (CDK-F) haben den versuchten Femizid in einer gemeinsamen Erklärung verurteilt. „In Frankreich werden durchschnittlich 200 Frauen im Jahr ermordet. Gestern ist mit Sevgi Cirik eine weitere Frau angegriffen worden. Auch bei dieser schrecklichen Tat in Metz hat sich gezeigt, dass Gewalt gegen Frauen systematisch fortgesetzt wird. Diese Gewalt hat während der Pandemie zugenommen. Männer lassen ihre Probleme an Frauen aus, anstatt das System zu bekämpfen, das diese Probleme verursacht“, erklären die beiden kurdischen Verbände:

„Feminizid ist ein weltweites Problem. Um dieses Problem zu überwinden, müssen Frauen unabhängig von ihrer Herkunft, ihrer Sprache und ihrer Religion zusammenkommen und organisiert kämpfen. Wenn Frauen gemeinsam kämpfen, können wir das Problem bewältigen und Feminizide verhindern.

Unser Volk und insbesondere Männer müssen aufmerksam angesichts der gewaltproduzierenden Mordkultur männlicher und staatlicher Herrschaft sein. Die Täter müssen zur Rechenschaft gezogen und angeprangert werden. Frauen sind innerhalb des von patriarchalem Denken bestimmten Systems nicht sicher. Als kurdische Frauenbewegung erklären wir ein weiteres Mal, dass wir unseren Kampf für eine lebenswerte Welt fortsetzen werden.“