Am Samstag hat der 4. Kongress der Kurdischen Frauenbewegung in Frankreich (TJK-F) in Paris stattgefunden. An der Versammlung im kurdischen Gesellschaftszentrum nahmen Delegierte aus ganz Frankreich teil.
Der Kongress begann mit einer Schweigeminute im Gedenken an die Gefallenen. Danach wurde die Redeleitung gewählt und die aktuelle politische Situation bewertet. Dabei wurde auf die Entwicklung der kurdischen Frauenbewegung und die führende Rolle von Frauen in gesellschaftlichen Kämpfen weltweit eingegangen.
In einer Auswertung der eigenen Arbeit im vergangenen Jahr wurde festgestellt, dass die Aktivitäten trotz der Pandemie-bedingen Einschränkungen zwar ohne Unterbrechung fortgesetzt wurden, es jedoch immer noch Schwierigkeiten gebe, alle in Frankreich lebenden Kurdinnen zu erreichen und für den Frauenbefreiungskampf zu organisieren. Ein wesentlicher Schwerpunkt der kurdischen Frauenbewegung in Frankreich ist weiterhin die Kampagne im Zusammenhang mit dem Mord an Sakine Cansız, Fidan Doğan und Leyla Şaylemez 2013 durch den türkischen Geheimdienst. Im Verlauf des vergangenen Jahres wurde auch in Frankreich außerdem die internationale Kampagne „100 Gründe, um den Diktator zu verurteilen“ geführt.
In der Diskussion wurde betont, dass Bedarf nach frauenspezifischen Projekten und Mitteln der Organisierung besteht, um noch mehr Frauen in den organisierten Kampf einzubinden. Die Devise „Ohne freie Frauen kann die Gesellschaft nicht frei sein“ müsse ihren Ausdruck in der organisierten Arbeit finden. Dafür müsse die Basisarbeit mit Frauen und die sichtbare Präsenz in der Gesellschaft verstärkt werden. Außerdem soll der Austausch mit französischen Frauenorganisationen intensiviert werden. Erklärtes Ziel der kurdischen Frauenbewegung in Frankreich ist es, alle Frauen zu erreichen.
Nach der Diskussion wurde ein fünfköpfiger Vorstand gewählt, der die Arbeit im kommenden Jahr koordinieren wird. Der nächste Arbeitsschwerpunkt wird die zweite Phase der „100 Gründe“-Kampagne sein.