Die kurdische Dokumentarserie „Ji qirkirinê ber bi jiyana azad ve – Vejîna Kurd“ (dt.: „Vom Völkermord zum freien Leben – Die kurdische Auferstehung“) ist ab sofort über eine eigene Webseite abrufbar. Die bislang acht veröffentlichten Folgen der insgesamt 90-teiligen Serie, die von der Dokumentations-Kommune Gulistan Tara produziert wird, können nun unter www.kominatara.com sowie auf dem Telegram-Kanal @taradokumanter gestreamt und heruntergeladen werden.
Nach ihrer Ausstrahlung auf den kurdischen Fernsehsendern Stêrk TV (mittwochs) und Medya Haber TV (freitags) war der YouTube-Kanal der Serie wiederholt staatlichen Sperrmaßnahmen und digitalen Einschränkungen durch türkische Behörden ausgesetzt. Um diese Blockaden zu umgehen, wurde ein alternativer Zugang für interessierte Zuschauer:innen geschaffen.
Nächste Folge thematisiert frühe Verluste der Bewegung
Die neunte Folge der Reihe, die in Kürze veröffentlicht werden soll, trägt den Titel „Gefallenentod“. Im Zentrum stehen die frühen Jahre der kurdischen Befreiungsbewegung sowie der gezielte politische und organisatorische Aufbau durch den PKK-Begründer Abdullah Öcalan.
Konkret befasst sich die Folge mit den Unterwanderungsbemühungen bei der frühen Gruppe um Öcalan durch Necati Kaya („Pilot“) und beleuchtet die Schicksale der Revolutionäre Fevzi Aslansoy, Ali Doğan Yıldırım und Aydın Gül, die in den späten 1970er Jahren im Kontext der sich formierenden Bewegung ums Leben kamen. Thematisiert werden nicht nur deren Persönlichkeiten und Widerstandshaltungen, sondern auch die Spannungen mit türkisch-linken Gruppen sowie reformistisch-nationalistischen kurdischen Strömungen jener Zeit.
Dokumentation über eine Bewegung – gegen das Vergessen
Die Dokumentarserie versteht sich als Beitrag zur politischen Erinnerungskultur der kurdischen Freiheitsbewegung und will historische Etappen, Persönlichkeiten und Wendepunkte aus kurdischer Perspektive zugänglich machen. Neben filmischem Material kommen Zeitzeug:innen zu Wort, Archivaufnahmen werden eingeordnet und in den historischen Kontext gestellt.
Trotz mehrfacher Einschränkungen durch staatliche Stellen erfreuen sich die bislang erschienenen Episoden laut den Produzent:innen großer Resonanz – insbesondere bei einem jungen Publikum im In- und Ausland, das nach alternativen Geschichtsnarrativen sucht, betont die Kommune.