Europaweiter Auftakt der „Dialoge für ein freies Leben“- Kampagne

Mit Kundgebungen, Infoständen und Protestmärschen in mehreren europäischen Städten hat die kurdische Frauenbewegung TJK-E die Kampagne „Dialoge für ein freies Leben“ gestartet.

Initiative der kurdischen Frauenbewegung

Mit Demonstrationen, Informationsständen und Kundgebungen in zahlreichen europäischen Städten hat die Kampagne „Dialoge für ein freies Leben“ begonnen. Die von der Kurdischen Frauenbewegung in Europa (TJK-E) initiierte Aktion ist Teil der globalen Kampagne „Freiheit für Abdullah Öcalan – Eine politische Lösung für die kurdische Frage“ und fordert die sofortige Freilassung des kurdischen Vordenkers.

Marseille: Demonstration für Freiheit und Frieden

Im südfranzösischen Marseille organisierte der Frauenrat Arîn Mîrkan eine Demonstration. Hunderte Menschen – nicht nur aus der Stadt, sondern auch aus umliegenden Regionen – marschierten unter dem Motto „Liberté pour Öcalan“ von der Canebière-Straße bis zum Alten Hafen. Die Menge skandierte Parolen wie „Bijî Serok Apo“ und „Bi can, bi xwîn, em bi te re ne ey Serok“.


Am Kundgebungsplatz begann die Veranstaltung mit einer Schweigeminute für alle, die im Kampf um Freiheit ihr Leben verloren haben, gefolgt vom gemeinsamen Singen der kurdischen Hymne „Ey Reqîb“. In den Redebeiträgen wurde Öcalans Rolle als Visionär eines gerechten Friedens hervorgehoben. Die Redner:innen forderten von europäischen Institutionen konkrete Schritte, um seine Isolation zu beenden und seinen politischen Einfluss für eine Lösung im Nahen Osten zu ermöglichen.

Aktion in Frankfurt

In Frankfurt am Main versammelten sich Aktivistinnen auf Aufruf der Hessen-Sektion des Verbands der Frauen aus Kurdistan in Deutschland (YJK-E). Die Zusammenkunft wurde von starken Symbolen getragen: Plakate mit Öcalans Porträt, TJK-E-Fahnen sowie laute Rufe nach „Jin, Jiyan, Azadî“ (Frau, Leben, Freiheit). In den Reden wurde Öcalans „Appell für Frieden und eine demokratische Gesellschaft“ vom 27. Februar als historisch bedeutender Meilenstein hervorgehoben, der sowohl für Kurd:innen als auch für alle Völker der Türkei und des Nahen Ostens richtungsweisend sei.


Duisburg: Polizeiliche Schikanen – ziviler Widerstand

In Duisburg wurde ein Infostand des Frauenrats Asya Yüksel zunächst von der Polizei behindert, die das Zeigen von Öcalan-Porträts verbieten wollte. Die Veranstalterinnen drohten mit zivilem Ungehorsam – und die Polizei lenkte ein. Danach wurden Flugblätter verteilt und Gespräche mit Passant:innen geführt. In einem Statement wurde erneut betont, dass der 27. Februar-Aufruf eine neue Friedenshoffnung entfacht habe – sowohl lokal als auch international.


Weitere Aktionen in Deutschland

In vielen weiteren Städten Deutschlands fanden ähnliche Aktionen statt. In Köln, organisiert vom Frauenrat Viyan, wurde vor dem Kölner Dom ein Informationsstand errichtet. Dort wurden deutschsprachige Broschüren verteilt und Bücher von Öcalan präsentiert. In einer Erklärung wurde zudem an den DEM-Abgeordneten Sırrı Süreyya Önder erinnert, der am Samstag in einem Istanbuler Krankenhaus an den Folgen eines Herzinfarktes verstorben ist. Er wurde als Kämpfer für den Frieden gewürdigt.


In Essen, Bochum, Freiburg, Saarbrücken und Gießen wurden ebenfalls Stände aufgebaut, an denen unter anderem über die politische Situation Öcalans, seine Ideen und sein Engagement für eine friedliche Lösung der kurdischen Frage informiert wurde. Viele Menschen nahmen teil, unterstützten die Aktionen mit Parolen und traditionellen Tänzen.


Demonstration in Wien

In Wien versammelten sich auf dem Christian-Broda-Platz zahlreiche Aktivist:innen zu einem eindrucksvollen Protestmarsch, ausschließlich mit Öcalan-Bannern. Auch hier dominierten die Rufe „Bijî Serok Apo“. Die Ko-Vorsitzende des Dachverbands Civaka Azad, Dilek Karahan, betonte in ihrer Rede, dass der Schlüssel zum Frieden in Öcalans Freiheit liege: „Solange Öcalan nicht frei ist, wird es keinen gerechten Frieden und keine echte Freiheit der Völker geben. Sein Wissen und seine Perspektive sind essenziell für die Lösung der kurdischen Frage.“


In den verlesenen Erklärungen wurde immer wieder auf Öcalans Friedensaufruf vom 27. Februar verwiesen – ein Dokument, das nicht nur für Kurd:innen, sondern für alle unterdrückten Gemeinschaften im Nahen Osten Hoffnung spende. Nurcan Güleryüz vom Frauenrat Avesta unterstrich die zentrale Rolle von Frauen im Freiheitskampf:

„Ein demokratisches Leben, Völkerfreundschaft und Frauenfreiheit werden mit der physischen Freiheit Öcalans neue Kraft gewinnen.“

Ein gemeinsamer Aufruf: Hoffnung, Widerstand, Neubeginn

Die Veranstaltungen in Europa sendeten eine klare Botschaft: Die internationale kurdische Bewegung mobilisiert sich mit neuer Energie – nicht nur für die Befreiung einer Person, sondern für eine gerechte, demokratische Zukunft. Die zentrale Botschaft: „Ohne die Freiheit von Abdullah Öcalan kein Frieden im Nahen Osten.“

Mit Bezug auf den 1. Mai wurde in zahlreichen Statements betont, dass die Kämpfe der arbeitenden, unterdrückten und marginalisierten Menschen untrennbar mit dem politischen Schicksal Öcalans und der kurdischen Bewegung verbunden seien. Der Aufruf: „Es ist Zeit für einen kollektiven Aufbruch in ein freies Leben.“ Nach dem gestrigen Aktionstag werden die Veranstaltungen der TJK-E-Kampagne mit verschiedenen Aktivitäten fortgesetzt.