„Rheinmetall Entwaffnen“ lädt zu Antikriegscamp in Köln ein

Unter dem Motto „Mach, was wirklich zählt: Kriegstüchtigkeit stoppen“ ruft das antimilitaristische Bündnis „Rheinmetall Entwaffnen“ in der letzten Augustwoche zu einem Antikriegscamp und Aktionstagen in Köln auf.

„Mach, was wirklich zählt: Kriegstüchtigkeit stoppen“

Unter dem Motto „Mach, was wirklich zählt: Kriegstüchtigkeit stoppen“ ruft das antimilitaristische Bündnis „Rheinmetall Entwaffnen“ in der letzten Augustwoche zu einem Antikriegscamp und Aktionstagen in Köln auf. Inmitten der Rüstungsregion Rhein-Ruhr soll der Protest gegen Militarisierung und die Kriegsindustrie eine Woche lang sichtbar gemacht und durch Bildungsangebote, Vernetzung und Aktionen verstärkt werden.

Rheinmetall Entwaffnen reagiert mit der Kampagne auf die sich ausweitende Aufrüstungspolitik in Deutschland und Europa. In einer Mitteilung kritisiert das Bündnis die zunehmende Umstrukturierung der Gesellschaft entlang militärischer Interessen – von milliardenschweren Rüstungsausgaben bis hin zu Forderungen nach Wehrpflicht und Infrastrukturanpassungen für den Ernstfall.

Widerstand gegen Kriegsregime muss wachsen

„Während nach Innen eine rassistische, sexistische und generell menschenfeindlich unterdrückende Politik auf Hochtouren läuft, werden Expansionspläne, staatliche Interessen und Drohungen mit militärischer Gewalt offen ausgetragen“, erklärt Bündnissprecherin Dina Pütz. Der Widerstand gegen diese Entwicklungen müsse wachsen – auf der Straße, in den Betrieben und in der Öffentlichkeit.


Kritik an Rüstungsindustrie: Rheinmetall im Fokus

Im Zentrum der Kritik steht der Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall, dessen Börsenwert sich laut Bündnisangaben seit 2022 mehr als verfünfzehnfacht habe. Rheinmetall und andere Kriegsprofiteure profitierten damit direkt von der globalen kriegerischen Eskalation. Für sie bedeuteten zerstörte Regionen und verlängerte Kriege steigende Dividenden, so das Bündnis. Das Camp soll deshalb nicht nur Raum für Austausch und Analyse bieten, sondern auch Ausgangspunkt für Protestaktionen und Blockaden gegen diese Akteure der Rüstungsindustrie sein.

Antimilitaristische Geschichte trifft auf Gegenwart

Die Veranstalter:innen sehen sich in einer antimilitaristischen Tradition: Von den Edelweißpiraten, die im NS-Widerstand in Köln aktiv waren, bis zu den Protesten gegen die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik Deutschland, bei denen 1952 der Antimilitarist Philipp Müller erschossen wurde. Diese Geschichte verpflichte, Stellung zu beziehen. Auch in der aktuellen globalen Lage brauche es eine starke Bewegung gegen Krieg, Gewalt und gesellschaftliche Militarisierung.

Aufruf zur Beteiligung

Das Camp, das vom 26. bis 31. August stattfinden soll, richtet sich an alle antimilitaristisch und friedenspolitisch Engagierten. Geplant sind Workshops, Diskussionen, Kulturveranstaltungen und dezentrale Aktionen. „Wir wollen gemeinsam mit allen gegen Kriege, Aufrüstung und den Umbau der Gesellschaft zwecks Kriegstüchtigkeit kämpfen!“, so Dina Pütz.

Der Ort des Camps wird noch bekannt gegeben. Der vollständige Aufruf von Rheinmetall Entwaffnen kann hier gelesen werden: https://rheinmetallentwaffnen.noblogs.org/post/2025/04/28/aufruf-mach-was-wirklich-zaehlt-im-august-nach-koeln/

Foto: Antikriegscamp von Rheinmetall Entwaffnen 2022 in Kassel