Kassel: „Rheinmetall Entwaffnen“ legt Kriegsproduktion lahm

Das antimilitaristische Bündnis „Rheinmetall Entwaffnen“ hat seinen heutigen Aktionstag in Kassel mit einer erfolgreichen Blockade der Rüstungsindustrie begonnen.

Die Aktionstage von „Rheinmetall Entwaffnen“ gegen Krieg, Aufrüstung und Abschottung in Kassel haben am Freitag mit einer erfolgreichen Blockade der Rüstungsindustrie begonnen. Aktive des antimilitaristischen Camps in der Goetheanlage blockierten seit 5 Uhr in der Früh – rechtzeitig zum Schichtbeginn – zwei Werkstore des Rheinmetall-Konkurrenten Krauss-Maffei-Wegmann. Teilweise wurden die Blockaden hunderter Menschen durch Material wie Fahrräder und Baustellengegenstände verstärkt. Um 6 Uhr wurde dann bekanntgegeben, dass im Werk des Kriegsprofiteurs in der Schillerstraße für heute die Produktion stillsteht. Die Mitarbeitenden, die am Werkstor ankamen, wurden von der Polizei nach Hause geschickt.

„Unser Ziel war es die Waffenproduktion lahmzulegen – und das haben wir geschafft!“, sagte Gerd Sauer vom Bündnis Rheinmetall Entwaffnen. „Wir haben uns heute früh auf die Beine gemacht, um direkt jene zu adressieren, die als alleiniger Gewinner aus der Spirale von Aufrüstung und Tod hervorgehen: die Rüstungskonzerne!“

Polizeigewalt gegen friedliche Aktivist:innen

Die antimilitaristischen Aktionen richteten sich klar gegen die Rüstungsindustrie. Das gewählte Mittel sei massenhafter ziviler Ungehorsam, so Sauer. Auf die friedlichen Sitzblockaden reagierte die Polizei mit massiven Pfefferspray- und Schlagstockeinsatz. Damit nahmen sie zahlreiche Verletzte in Kauf und eskalierte die Situation, kritisiert Rheinmetall Entwaffnen. Eine Person wurde in Gewahrsam genommen.

Polizei attackiert friedliche Aktivist:innen mit Pfefferspray © RE

Rheinmetall profitiert von Kriegen weltweit

Der Aktionstag wurde mit einer angemeldeten Kundgebung um 10 Uhr am Strutbachweg fortgesetzt. Dort befindet sich der Industriepark Mittelfeld mit Produktionsstandort und Verwaltung von Rheinmetall und eine Panzerteststrecke. „Rheinmetall ist der größte deutsche Rüstungsproduzent und profitiert damit von Kriegen weltweit!“, sagte Bündnis-Pressesprecherin Lisa Schulze. „Der Konzern verfolgt mit Tochterfirmen im Ausland die perfide Strategie, die unzureichenden Ausfuhrbeschränkungen zu umgehen. Und somit trotz Verboten, Waffen in Kriegsgebiete zu liefern“, meinte Schulze weiter.

Bundesweite Demo am Samstag

Das Bündnis „Rheinmetall Entwaffnen“ stellt sich gegen Militarisierung, Aufrüstung und Waffenexporte. Es setzt sich ein für einen intersektionalen und internationalistischen Antimilitarismus. Am Samstag (3. September) findet in Kassel eine bundesweite Demonstration gegen Aufrüstung und Militarisierung statt. Start ist ab 13 Uhr am Hauptbahnhof.