Workshops und gute Stimmung beim Rheinmetall-Entwaffnen-Camp in Kassel

Die ersten beide Tage des antimilitaristischen Camps von „Rheinmetall Entwaffnen“ in Kassel starteten mit vielen Informationen, regem Austausch und sehr schönen Momenten.

Das Camp von Rheinmetall Entwaffnen in Kassel ist am Dienstag mit einem Antikriegscafé eröffnet worden. Das antimilitärische Bündnis hat in diesem Rahmen einen kurzen Einblick in die Entstehung und Geschichte vorheriger Protestcamps gegeben und aufgezeigt, warum es gerade in Deutschland wichtig ist, sich für Antimilitarismus und gegen die deutschen Rüstungsexporte einzusetzen. Denn Deutschland ist einer der größten Rüstungsexporteure weltweit und ist damit für viele Kriege mitverantwortlich.

Für das Café wurde in erster Linie auf die direkte Nachbarschaft zugegangen und diese zu Kaffee, Kuchen und Diskussion herzlich eingeladen. Im Anschluss wurde die Frage in die Runde gestellt, was es braucht für eine Welt ohne Waffen. Diese Frage eröffnete die Möglichkeit, gemeinsam mit einigen Anwohner:innen und Teilnehmenden des Camps Lösungen für die aktuelle politische Lage zu diskutieren.

Nach einem kurzen Willkommensplenum und mehr Infos zum allgemeinen Aufbau und der Struktur des Camps wurde in einer Podiumsdiskussion über die aktuelle politische Weltlage und insbesondere der Krieg in Kurdistan und der Ukraine gesprochen. Auf dem Podium vertreten waren die feministische Organisierung „Gemeinsam Kämpfen“, die Akademie Demokratische Moderne und das Bündnis Rheinmetall entwaffnen.

Frühmorgens wurden die Arbeiter:innen von Rheinmetall bei Beginn der ersten Schicht besucht, um zu zeigen, dass nicht sie im Fokus der Proteste stehen und wie Rüstungsfirmen wie Rheinmetall weltweit in Kriege involviert sind.

Aktionstraining, Workshops und „Küche für Alle“

Der Mittwoch begann dann mit einem vollen Programm. Vormittags fanden in vier Workshop-Zelten gleichzeitig Vorträge statt. Inhaltlich ging es unter anderem um Perspektiven auf Internationalismus mit Referent:innen aus dem Baskenland. Dabei wurde deutlich, dass Internationalismus auch immer mehrere Ebenen beinhalten muss. Nicht nur der Austausch und das voneinander Lernen spielt dabei eine Rolle, sondern auch die Verwurzelung und der Kampf im eigenen Territorium.

Des weiteren wurde sich mit dem Begriff des Spezialkrieges und den verschiedenen Facetten in Kurdistan und weltweit beschäftigt. Weitere Vorträge fanden zu autonomer feministischer Organisierung, Verbindungen zur Klimagerechtigkeitsbewegung und einer kritischen Auseinandersetzung mit der Rüstungsstadt Kassel statt.

Nach einem Mittagessen der „Küche für Alle“ begann das Nachmittagsprogramm mit genauso vielen Auswahlmöglichkeiten. Neben einem Aktionstraining ging es um den Umgang mit sexualisierter Gewalt und Repression. Auch wurde in einem Vortrag auf das Rüstungs- und Grenzregime im Sahel und in Nordafrika aufmerksam gemacht und in einen internationalistischen Kampf eingebettet.

Nach einem genauso leckeren Abendessen wurde der Abend mit drei weiteren Veranstaltungen beendet. Inhalt war dabei einerseits Black Definition Matters zu den Themen Awareness und Intersektionalität mit einer Kooperation des Dokumenta Zukunftsdorf. Als zweite Veranstaltung fand ein World Café zum Thema „Kämpfe verbinden“ statt. Drittens konnte sich auch schon über den bevorstehenden Aktionstag am Freitag informiert werden.

Fazit: Viele schöne Momente

Die ersten beide Tage des Camps starteten mit vielen schönen Momenten. Das Antikriegscafé eröffnete einen intensiveren Austausch mit den Anwohner:innen, die dem Camp und dem Protest gegen Militarismus und Rüstungsexporte wohlwollend gegenüber stehen und den Ort als Austauschmöglichkeit und für Informationen besuchen. Die Vorträge und Workshops waren gut besucht und die Kraft und Hoffnung, die bereits in den ersten zwei Tagen ausgestrahlt wurde, wird das Camp hoffentlich auch die nächsten Tage noch begleiten. Das weitere Programm findet sich auf der Seite von Rheinmetall Entwaffen.