„Sein Vermächtnis inspiriert unsere tägliche Arbeit“
Die Demokratische Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien (DAANES) hat anlässlich des dritten Todestags von Ferhad Şiblî eine Erklärung veröffentlicht. Darin würdigt sie den am 17. Juni 2022 bei einem Drohnenangriff in der Kurdistan-Region des Irak (KRI) getöteten Politiker als „Vorreiter eines freien und gerechten Zusammenlebens“.
Ferhad Şiblî, der auch als Ferhad Dêrik bekannt war und mit bürgerlichem Namen Hisên Şiblî hieß, war zum Zeitpunkt seines Todes stellvertretender Ko-Vorsitzender des Exekutivrats der Selbstverwaltung. Er hatte sich für eine medizinische Behandlung und politische Gespräche in der KRI aufgehalten, als sein Fahrzeug in der Nähe von Kelar bei Silêmanî von einer türkischen Killerdrohne bombardiert wurde. Auch seine drei Mitinsassen wurden bei dem Angriff ermordet.
„Unser Genosse Ferhad hat als Kämpfer und politischer Organisator für das Volk Nord- und Ostsyriens sein Leben gelassen. Er gehörte zu jenen, die unbeirrbar für die Prinzipien von Gerechtigkeit, Gleichheit und interethnischer Solidarität eintraten“, hieß es in der Erklärung der Autonomieverwaltung.
Weiter wurde betont, dass Şiblî auch drei Jahre nach seinem Tod „mit seiner geistigen Haltung, seiner Integrität und seinem Organisationstalent“ das politische Wirken in der Region prägt: „Er war ein Vordenker des Projekts der Demokratischen Selbstverwaltung – offen für alle gesellschaftlichen Gruppen, überzeugt von der Stärke kollektiven Handelns. Sein Tod ist ein Verlust, sein Erbe bleibt Verpflichtung. Es inspiriert unsere tägliche Arbeit.“
Symbolfigur einer demokratischen Vision
Ferhad Şiblî hatte sich in verschiedenen politischen und zivilgesellschaftlichen Bereichen für die Etablierung eines dezentralen, pluralistischen Gesellschaftsmodells in Nord- und Ostsyrien engagiert. Im Zentrum seines Wirkens stand die Idee einer gleichberechtigten, multiethnischen Koexistenz auf Grundlage der Selbstverwaltung. Gleichzeitig spielte er eine große Rolle beim Aufbau der militärischen Kräfte in der Region. Der staatliche Mord an ihm durch die Türkei hatte gezielt stattgefunden.
Verpflichtung zu Fortführung seines Wirkens
Die Autonomieverwaltung bekräftigte in ihrer Erklärung, an dem politischen Kurs festzuhalten, für den Şiblî gestanden habe: „Wir erneuern unser Versprechen an Ferhad und alle anderen gefallenen Weggefährt:innen: Wir werden ihren Weg fortsetzen, die demokratischen Errungenschaften verteidigen und für eine Zukunft in Frieden und Freiheit kämpfen. Şehîd namirin – Die Gefallenen sind unsterblich.“