Ferhad Şiblî bei türkischem Drohnenangriff gefallen

Bei dem türkischen Drohnenangriff am Freitag im südkurdischen Distrikt Kelar ist der stellvertretende Vorsitzende des Exekutivrats der Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien ums Leben gekommen.

Bei einem Drohnenangriff auf ein Auto in der Nähe des Dorfes Berlut im Norden der südkurdischen Stadt Kelar bei Silêmanî sind am Freitagmorgen vier Personen getötet und eine weitere Person verletzt worden. Um wen es sich bei den Opfern handelt und welchem Staat die Drohne zuzuordnen ist, war zunächst nicht bekannt. Wie die Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien heute mitteilte, ist eines der vier Todesopfer Ferhad Şiblî. Şiblî war stellvertretender Vorsitzender des Exekutivrats der Autonomieverwaltung. Den Angaben zufolge hat die Türkei das Zivilfahrzeug aus der Luft bombardiert. Über die Identität der anderen Toten und Verletzten liegen noch keine Informationen vor.

Ferhad Şiblî befand sich zur medizinischen Behandlung und für Gespräche in Silêmanî, teilt die nordostsyrische Autonomieverwaltung mit: „Der Angriff verfolgt das Ziel, die Autonomieverwaltung und unser Volk systematisch zu vernichten.“ Der türkische Staat missachte alle internationalen rechtlichen Standards und führe eine Völkermord durch. Die Autonomieverwaltung fordert die Regierung der Kurdistan-Region Irak (KRI) und den Irak dazu auf, ihrer Verantwortung nachzukommen und eine eindeutige Haltung zu den türkischen Terrorangriffen einzunehmen.

Der irakische Luftraum wird von den USA kontrolliert. Bereits am Mittwoch hat eine türkische Drohne Şengal bombardiert, bei dem Angriff wurde ein Kind getötet, sieben Menschen wurden teils lebensgefährlich verletzt. Şengal ist das letzte zusammenhängende Siedlungsgebiet des ezidischen Volkes.