Bundesregierung: Keine Erkenntnisse zu Kelly Freygang

In der Antwort auf eine Anfrage der Linksfraktion zu der in Kurdistan bei einem türkischen Drohnenangriff getöteten Hamburgerin Kelly Freygang erklärt das Auswärtige Amt, keine über die Medienberichterstattung hinausgehenden Erkenntnisse zu haben.

Tötete deutsche Rüstung die Hamburgerin?

Die deutsche Bundesregierung hat nach eigenen Angaben keine Erkenntnisse zu der in Kurdistan/Nordirak durch eine türkische Drohne getötete Internationalistin Kelly Freygang (Nom de Guerre: Tîjda Zagros). Das teilte das Auswärtige Amt heute auf eine Anfrage der außenpolitischen Sprecherin der Linksfraktion, Cansu Özdemir, mit. Die Bundestagsabgeordnete aus Hamburg fragte die Regierung vergangene Woche schriftlich:

„Am 29. April 2025 ist die 31- jährige Hamburgerin Kelly Freygang durch einen türkischen Drohnenangriff getötet worden. In der Vergangenheit wurden deutsche Rüstungsgüter bzw. deutsche Bauteile auch in sogenannten Bayraktar-Drohnen eingesetzt. Diese Art Drohne soll laut eines Medienberichts von Civaka Azad vom 03.06. Kelly Freygang getötet haben. Inwiefern kann die Bundesregierung ausschließen, dass keine deutsche Rüstung beim Tod von Freygang zum Einsatz gekommen ist?“

Keine Erkenntnisse im Fall Kelly Freygang“

In der Antwort des Auswärtigen Amts heißt es: „Der Bundesregierung liegen keine über die allgemeine Presseberichterstattung hinausgehenden Erkenntnisse im Fall Kelly Freygang vor.“

Özdemir: Bundesregierung versteckt sich hinter ihrer Ignoranz

Cansu Özdemir erklärte gegenüber ANF, an dem Fall dranbleiben zu wollen. „Statt den völkerrechtswidrigen Angriff der Türkei zu verurteilen, und aufzuklären, ob auch exportierte deutsche Rüstungsgüter für den Tod von Kelly Freygang verantwortlich sind, versteckt sich die Bundesregierung wieder hinter ihrer Ignoranz. 2023 exportierte Deutschland Rüstungsgüter im Wert von 346,8 Millionen Euro in die Türkei – darunter auch Komponenten für Bayraktar-Drohnen, jenem Waffensystem, das für Freygangs Tod verantwortlich ist“, so die außenpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Bundestag.