FCDK-KAWA beschließt auf Kongress neue politische Offensive

In Darmstadt fand der Kongress der Föderation FCDK-KAWA statt. Neben der Wahl einer neuen Doppelspitze beschlossen die Delegierten eine Reihe von Initiativen – von Bildungsarbeit über Frauenrechte bis hin zu einer Kampagne für die Freiheit Öcalans.

Fokus auf Öcalans Freiheit und gesellschaftliche Organisierung

Die Föderation der Demokratischen Gesellschaften Kurdistans e.V. in Hessen (FCDK-KAWA) hat am Sonntag ihren siebten ordentlichen Kongress abgehalten. Die Versammlung stand im Zeichen der politischen Neuorientierung sowie des Aufrufs zu verstärkter Organisation – insbesondere im Kontext der aktuellen Freiheitskampagne für Abdullah Öcalan.

Eröffnung im Zeichen der Trauer um Sırrı Süreyya Önder

Der Kongress fand im Demokratischen Kurdischen Gesellschaftszentrum Darmstadt statt, mit Delegierten aus Städten wie Frankfurt, Hanau, Gießen, Mainz und Offenbach. Zu Beginn wurde ein Gedenktisch für den kürzlich verstorbenen DEM-Abgeordneten Sırrı Süreyya Önder eingerichtet – geschmückt mit Blumen, Kerzen und Fotos. In einer Schweigeminute gedachten die Teilnehmer:innen seinem Leben und Wirken.

Der kurdische Politiker Osman Kapan eröffnete den Kongress mit Worten des Gedenkens an Önder und verlas zudem die Kondolenzbotschaft von Abdullah Öcalan für den verstorbenen Politiker.


Reden zu Würde, Widerstand und Perspektiven

Zekiye Nurhaq von der Kurdischen Frauenbewegung in Europa (TJK-E) betonte in ihrer Rede die globale Bedeutung von Öcalans Paradigma der Demokratie, Ökologie und Frauenbefreiung: „2025 werden wir als Frauenbewegung mit aller Kraft für die physische Freiheit von Öcalan kämpfen. Die Blockaden im Mittleren Osten können nur durch seine Ideen überwunden werden.“

Sie würdigte Sırrı Süreyya Önder als eine bedeutende Figur für den Friedensprozess und beklagte seinen Tod als „gesellschaftlichen Verlust“.

Kerem Gök, Ko-Vorsitzender des bundesweiten kurdischen Dachverbands KON-MED, appellierte an die Basisorganisationen in Deutschland, die kommenden Monate intensiv zu nutzen: „Wir verneigen uns vor Sırrı Süreyya Önder und allen Gefallenen des Monats Mai. 2025 muss ein Jahr der demokratischen Offensive werden – für Frieden, für Gerechtigkeit, für Freiheit. KON-MED wird sich an allen politischen Ebenen beteiligen, um die Freiheitskampagne international sichtbar zu machen.“

Neuwahlen und Beschlüsse: Ein Jahr der Offensive

Im Verlauf des Kongresses diskutierten die Delegierten ausführlich über die organisatorischen und politischen Entwicklungen des vergangenen Jahres. Im Anschluss wurden zwölf zentrale Beschlüsse gefasst:

▪ Fokus auf Öcalans Freiheit als zentrales Thema aller Aktivitäten

▪ Verankerung des demokratisch-ökologisch-feministischen Paradigmas in allen Strukturen

▪ Bildungs- und Aufklärungsveranstaltungen zur Demokratischen Nation

▪ Konsequenter Kampf gegen patriarchale Gewalt – in Zusammenarbeit mit dem Verband der Frauen Kurdistans in Deutschland (YJK-E)

▪ Stärkung der Basisorganisationen, rechtliche Anerkennung und Mitgliedergewinnung

▪ Förderung der kulturellen Arbeit in kurdischer Sprache, besonders in Geschichte und Literatur

▪ Durchführung von Bildungszyklen

▪ Unterstützung sportlicher Jugendprojekte und Ausbau jugendlicher Mitbestimmung

▪ Solidarität mit Rojava und dessen Kampf um Selbstbestimmung

▪ Kritik an Repressionen des iranischen Regimes in Rojhilat – insbesondere an Hinrichtungen

▪ Unterstützung des ezidischen Selbstverwaltungsprojekts in Şengal

▪ Projektorientiertes Arbeiten und Aufbau einer Kommission für Förderprojekte

Neue Doppelspitze gewählt

Mit Mehmet Çopan und Kerime Barçin wählten die Delegierten auch eine neue Doppelspitze für FCDK-KAWA. Zudem wurde ein neunköpfiger Vorstand für die kommende Amtszeit bestimmt.

Der Kongress endete mit den Parolen „Bijî Serok Apo“ („Lang lebe der Vorsitzende Apo“) und „Şehîd namirin“ („Die Gefallene sind unsterblich“).