Protest gegen sexualisierte Gewalt in Colemêrg

In der nordkurdischen Provinz Colemêrg ist ein Fall von sexualisierter Gewalt an einem vierjährigen Kind bekannt geworden. Der Frauenrat der HDP protestiert gegen Vertuschungsversuche einflussreicher Personen.

Der Frauenrat der HDP in Colemêrg (tr. Hakkari) hat eine Erklärung zum Rückzug der Türkei von der Istanbul-Konvention und einem Fall von sexualisierter Gewalt an einem vierjährigen Kind abgegeben. Die Erklärung wurde vor der HDP-Zentrale von Selcan Saygi verlesen.

Die HDP-Frauen stellen darin fest, dass Frauen von der AKP-Regierung nicht akzeptiert werden. „Die Istanbul-Konvention geht nicht nur Frauen etwas an. Es handelt sich auch um ein Abkommen für alle, die Kinder vor Missbrauch schützen und sich von gesellschaftlichen Rollen befreien wollen“, führte Selcan Saygi aus.

Die Dimension von Frauenmorden und Gewalt an Frauen steige täglich weiter an. Wer sexualisierte Gewalt zu vertuschen versuche, mache sich mitschuldig, sagte die HDP-Politikerin: „Femizide sind politisch. Frauen werden weiter auf den Straßen und Plätzen ihr Recht auf Leben einfordern. Die Istanbul-Konvention gehört uns, wir werden sie niemals aufgeben.“
Saygi erinnerte daran, dass am 18. Mai ein sexualisierter Angriff auf ein vierjähriges Kind im Landkreis Rûbarok (Derecik) stattgefunden hat. Bei dem Täter handele es sich um einen Mann namens Tacettin G. Bei diesem und ähnlichen Fällen habe sich gezeigt, dass einflussreiche Persönlichkeiten aus der Gesellschaft sexualisierte Gewalt zu vertuschen versuchen.