Die Gemeinschaft der Frauen Kurdistans (KJK) begrüßt die Kampagne „Freiheit für Öcalan und eine politische Lösung für die kurdische Frage“, die am 10. Oktober mit einer zentralen Kundgebung in Straßburg und Solidaritätserklärungen an weltweit über hundert Orten gestartet wurde. Die Kampagne fordert sofortigen Zugang des Anwaltsteams und von Familienangehörigen zu dem in der Türkei inhaftierten kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan und schließlich seine Freilassung unter Bedingungen, die es ihm ermöglichen, eine Rolle bei der Suche nach einer politischen Lösung der kurdischen Frage zu spielen.
Ausdruck der internationalen Solidarität
Vorgesehen waren für den Auftakt der Kampagne nur 74 Orte, als symbolische Zahl für das Alter des seit 1999 auf der Gefängnisinsel Imrali festgehaltenen PKK-Begründers Abdullah Öcalan. Dass diese Zahl bei weitem übertroffen wurde, betone die globale Wirkung der Ideen des Vordenkers der kurdischen Befreiungsbewegung und sei Ausdruck der Bedeutung und Wertschätzung, die unterdrückte Nationen, Frauen und antisystemische Bewegungen der internationalen Solidarität entgegenbringen, erklärt die KJK. Ausdrücklich begrüßt der Dachverband der kurdischen Frauenbewegung, dass viele der Aktionen von Frauen angeführt wurden.
Wichtige Schwelle in der globalen Haltung gegen männlich dominierte Macht
„Wir möchten betonen, dass in den weltweiten Aktionen gegen das internationale Komplott eine große Kraft für die Freiheit von Abdullah Öcalan und eine politische Lösung der kurdischen Frage liegt. Es steht außer Zweifel, dass diese Kraft entscheidend zum Erfolg der Initiative beitragen wird“, betont die KJK. Gerade die starke Beteiligung von linken, sozialistischen, antikapitalistischen, ökologischen und anarchistischen Handelnden – zusätzlich zu befreundeten Kreisen verschiedener Klassen und Schichten – habe ein Beispiel für die organisierte und widerständige Haltung unterdrückter Völker und Frauen gesetzt. „Die weitere Stärkung, Ausweitung und Entwicklung dieser großen Solidarität und Einheit, deren Fundament mit der Kampagne nochmals gefestigt wurde, wird auch Ausdruck der Haltung zu Krieg, Völkermord, Faschismus, Sexismus, Rassismus, Ökozid und Klimaprobleme sein. Wir betrachten dieses Ereignis als eine wichtige Schwelle in der globalen Haltung gegen männlich dominierte Macht und Machtzentren“, so die KJK.
Isolation von Öcalan ein Angriff auf alle Kurdinnen und Kurden
Die schwere Isolation und Folter von Abdullah Öcalan stelle einen umfassenden und genizodär motivierten Angriff auf alle Kurdinnen und Kurden dar, führt die KJK weiter aus. Überall in Kurdistan – ob Rojava (Westen), Başûr (Süden), Mexmûr oder Şengal – würden zivile Siedlungsgebiete bombardiert und Massaker an Frauen, Kindern, Alten sowie Verteidigungskräften begangen. Selbst vor Flüchtlingslagern wie dem Camp Mexmûr, das unter dem Schutz der Vereinten Nationen (UN) steht, mache der türkische Staat keinen Halt. Erst kürzlich war das Lager innerhalb von sechs Tagen zweimal von Kampfdrohnen des Erdoğan-Regimes bombardiert worden. Getroffen wurden ein Haus und eine Moschee – zwei Frauen und zwei Minderjährige wurden verletzt.
Hoffnung und Spannung auf eine freie Welt geschaffen
„Diese genozidalen Angriffe werden die Kurdinnen und Kurden nicht von ihrem Widerstand abbringen können. Das von Erdoğan geführte Genozid-Regime wird verlieren, der grandiose Kampf der Guerilla und der stählerne Wille unseres Volkes werden als Sieger hervorgehen“, erklärt die KJK und dankt allen Teilnehmenden der Kampagne „Freiheit für Öcalan und eine politische Lösung für die kurdische Frage“. „In einer Zeit, in der unsere gemeinsame Welt durch schmutzige und barbarische Kriege der Herrschenden erschüttert wird, haben die Stimmen, Forderungen und Botschaften der Solidarität der intellektuellen, humanitären, internationalistischen und demokratischen Essenz der Menschheit die Hoffnung und Spannung auf eine freie Welt geschaffen. Wir glauben, dass diese Initiative, die ein Musterbeispiel des antikapitalistischen Widerstands ist, das Band stärken und den Kurs der barbarischen kapitalistischen Ordnung stoppen wird. Der Widerstand von Rêber Apo ist gleichzeitig unser aller Kampf. Und er wird siegen. Mit der Kraft unseres gemeinsamen Kampfes wird Abdullah Öcalan seine physische Freiheit wiedererlangen.“