Festnahmewelle gegen kurdische Frauenbewegung
Der türkische Staat geht gegen die Frauenbewegung in Nordkurdistan vor. Mehrere Aktivistinnen, unter ihnen Frauen aus dem TJA-Vorstand und des Frauenvereins Rosa, wurden festgenommen.
Der türkische Staat geht gegen die Frauenbewegung in Nordkurdistan vor. Mehrere Aktivistinnen, unter ihnen Frauen aus dem TJA-Vorstand und des Frauenvereins Rosa, wurden festgenommen.
In Amed (Diyarbakır) und Riha (Urfa) sind am frühen Morgen mehrere Aktivistinnen der Bewegung Freier Frauen (TJA) und des Frauenvereins Rosa festgenommen worden. Die Polizei stürmte gegen vier Uhr etliche Wohnungen, führte Hausdurchsuchungen durch und nahm Aktivistinnen fest. In Pira Reş (Karaköprü) in der Provinz Riha wurde Narin Gezgör, ein Gründungsmitglied vom Verein Rosa festgenommen. In Amed nahm die Polizei die frühere HDP-Abgeordnete Ayla Akat Ata, die Frauenvereinsvorsitzende Adalet Kaya, die TJA-Aktivistinnen Gülcihan Şimşek, Zelal Bilgin und Nazile Tursun, die HDP-Politikerinnen Özlem Gündüz und Remziye Sızıcı sowie Fatma Gültekin, Şirin Zeren und Sevim Coşku fest. Wie es heißt, könnte die Zahl der festgenommenen Frauen weiter steigen. Die Durchsuchung des Frauenvereins Rosa in Amed dauert weiter an.
Die Festnahmen erfolgen kurz vor der Einbringung eines Gesetzentwurfs der AKP-Regierung ins Parlament, der Vergewaltigern von Kindern Straffreiheit ermöglicht, wenn sie die Opfer ihres Verbrechens heiraten. Die kurdische Frauenbewegung mobilisiert gegen dieses Gesetz, über das nach dem Ende des Ramadan im Parlament abgestimmt werden soll. 2016 musste der Gesetzentwurf nach massiven Frauenprotesten auf Eis gelegt werden.