Mehmet Öcalan: „Unternehmt etwas, bevor es zu spät ist!“
Mehmet Öcalan ist äußerst besorgt, da er seit 29 Monaten kein Lebenszeichen von seinem Bruder Abdullah Öcalan bekommen hat. Er fragt, was auf der Gefängnisinsel Imrali vor sich geht.
Mehmet Öcalan ist äußerst besorgt, da er seit 29 Monaten kein Lebenszeichen von seinem Bruder Abdullah Öcalan bekommen hat. Er fragt, was auf der Gefängnisinsel Imrali vor sich geht.
Abdullah Öcalan befindet sich seit 24 Jahren in Isolationshaft auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali. Seit 29 Monaten gibt es kein Lebenszeichen mehr von ihm und seinen drei Mitgefangenen. Den letzten Kontakt mit dem kurdischen Repräsentanten hatte sein Bruder Mehmet Öcalan in einem unterbrochenen Telefongespräch am 25. März 2021. Mehmet Öcalan zeigt sich aufgrund der absoluten Kommunikationssperre besorgt um die Gesundheit und Sicherheit seines Bruders und rief die Öffentlichkeit im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Mezopotamya dazu auf, dringend etwas zu unternehmen.
„Das ist mehr als Isolation“
Mehmet Öcalan erklärte: „Es reicht nicht mehr aus, diese Situation mit dem Begriff Isolation zu beschreiben. Seit 2015 versucht man, ihn zu vernichten. Dazu zu schweigen bedeutet, diese Situation zu billigen. Ich bin sehr besorgt über den Zustand des Vorsitzenden. Ich kann nicht mehr schlafen, genug ist genug. Die Menschen sollten ihre Angst beiseitelassen und ihrem Gewissen folgen. Sie müssen sich gegen diese Isolation stellen.“
Mehmet Öcalan sprach von einer extremen Verschärfung der Isolation seit 2015, als der Staat den Verhandlungsprozess für eine Lösung der kurdischen Frage offiziell beendete: „Es wurde eine Politik zur Vernichtung des Vorsitzenden in Gang gesetzt. Der Staat will ihn zerstören, aber was haben wir dagegen getan? Was haben wir getan, um diese permanente Isolation zu durchbrechen? Auch wir tragen Schuld.“
„Der Staat will die Kurden vernichten“
In der Person des PKK-Vorsitzenden solle das kurdische Volk vernichtet werden, betonte Mehmet Öcalan und fuhr fort: „Als ich 2015 mit dem Vorsitzenden zusammentraf, sagte er mir: ‚Der Staat will die Kurden vernichten, ich wollte das verhindern, aber ich konnte es nicht.‘ Bekanntlich hat der Staat damals schwere Angriffe auf elf kurdische Städte verübt, bei denen unzählige kurdische Jugendliche umgekommen sind. Darauf hatte der Vorsitzende hingewiesen. Mit der Politik der verschärften Isolation will sich der Staat an ihm rächen. Er will sich durch das Vorgehen gegen den Vorsitzenden am kurdischen Volk rächen.“
„Etwas unternehmen, bevor es zu spät ist“
Mehmet Öcalan rief dazu auf, dringend etwas gegen die Isolation zu unternehmen: „Wenn wir eine Lösung für die kurdische Frage wollen, muss die Isolation beendet werden. Es liegt in unserer Verantwortung als Kurden, Demokraten und Intellektuelle, uns zu mobilisieren, um die Isolation zu beenden. Wir sollten uns fragen: Was geschieht auf der Insel Imrali? Wir wissen nicht, ob der Vorsitzende und die anderen Freunde auf Imrali am Leben sind oder nicht. Diese Isolation muss dringend beendet werden, und es müssen Treffen mit dem Vorsitzenden stattfinden. Um die Isolation zu durchbrechen, sollte die demokratische Öffentlichkeit alles in ihrer Macht Stehende tun, bevor es zu spät ist.“