HDP gedenkt ermordeten Journalisten
„Wir stehen an der Seite der Journalistinnen und Journalisten, welche die Interessen des Volkes und nicht der Regierung verteidigen“, erklärt die HDP zum „Tag der ermordeten Journalisten“.
„Wir stehen an der Seite der Journalistinnen und Journalisten, welche die Interessen des Volkes und nicht der Regierung verteidigen“, erklärt die HDP zum „Tag der ermordeten Journalisten“.
Nach NGO-Angaben befinden sich mehr als 80 Medienschaffende aufgrund ihrer journalistischen Arbeit in türkischer Haft. Die Internationale Journalisten-Föderation IFJ beschrieb die Türkei kürzlich in einem Bericht als „größten Gefängniswärter von Journalisten in der Welt“. Journalistinnen und Journalisten droht jedoch nicht nur das Gefängnis, sondern auch der Tod. Nach einer Recherche des Journalistenverbands TGC wurden in der Türkei seit 1909 65 Journalistinnen und Journalisten ermordet.
Der HDP-Abgeordnete Tayip Temel erklärt anlässlich des „Tages des ermordeten Journalisten“: „Am 6. April 1909 wurde der Journalist Hasan Fehmi ermordet. Seit der Ausrufung des Tags des ermordeten Journalisten sind 25 Jahre vergangen. In diesen Jahren hat sich für Medienschaffende nichts verändert. Sie sind immer noch mit dem Tod bedroht, weil sie die Wahrheit ans Licht bringen.“
„Die Türkei ermordet Journalistinnen und Journalisten“
„Zweifel gehören zum Berufsbild von Journalisten. Sie gehen Verdachtsfällen nach und kommen so schmutzigen Verbindungen der Regierung oder Plänen von Verbrecherbanden und der Mafia auf die Spur. Dies kann diejenigen, die an der Macht sind, stören. Journalistinnen und Journalisten können das perfekt funktionierende Getriebe der Machthabenden stören. Das genau macht den Beruf des Journalisten aus. Er bedeutet, die Mechanismen, die manche Politiker, manche Bürokraten, Verbrecher, Mafiosi, Putschisten, Frauenfeinde und Rassisten stärken, zu entlarven und das öffentliche Interesse zu schützen. Deshalb ist die Arbeit der Medien oft unerträglich für Strukturen, die ihre Interessen innerhalb und außerhalb der Regierungen durchsetzen. Sie kleben so fest an ihrer zu Unrecht erworbenen Macht, dass sie selbst vor der Ermordung von Journalistinnen und Journalisten nicht zurückschrecken. Das ist die Realität in der Türkei.
In der Türkei will die Regierung keine Pressefreiheit, sie will keinen Journalismus an sich, denn sie hat viel Übles zu verbergen. Die Regierung nimmt Journalisten ins Visier, damit dieses Übel nicht ans Licht kommt. Journalistinnen und Journalisten sollen nicht die Interessen der Gesellschaft schützen, sondern die der Regierung.
Aber so ist es nicht und so wird es auch künftig nicht sein. Trotz massiver Repression schreiben Journalistinnen und Journalisten weiterhin die Wahrheit und trotzen der Gefahr, getötet, verhaftet oder entführt zu werden. Sie schreiben weiter über Folter, Korruption, kriminelle Netzwerke, die Einmischung der Justiz, den Putsch gegen den demokratischen Willen und vieles mehr.“
Temel schließt mit den Worten: „Wir stehen an der Seite der Journalistinnen und Journalisten, die nicht das Regime, sondern die Interessen des Volkes unterstützen. Wir verbeugen uns voller Respekt im Gedenken an alle ermordeten Journalist*innen. Wir erinnern in ihrem Namen an Hasan Fehmi, Metin Göktepe, Gurbetelli Ersöz, Hrant Dink, Musa Anter und Abdi Ipekçi.“