Mitglieder der Konföderation der alevitischen Gemeinden in Europa (AABK) haben die Zentrale der DEM-Partei in Ankara besucht. Die Gruppe aus Europa wurde von den Ko-Vorsitzenden Tülay Hatimoğulları und Tuncer Bakırhan, dem Parteiratsmitglied Yüksel Mutlu und dem Abgeordneten Celal Fırat empfangen.
In einer kurzen Ansprache sagte Tülay Hatimoğulları: „Es ist uns eine große Ehre, Sie hier begrüßen zu dürfen. Wir freuen uns sehr über Ihren Besuch. Wie schon in der Vergangenheit legen wir Wert darauf, mit allen alevitischen Organisationen in der Türkei und in Europa zusammenzuarbeiten.“ Die alevitische Glaubensgemeinschaft sei im Laufe der Geschichte großer Unterdrückung und Massakern ausgesetzt worden. Dennoch sei es ihr gelungen, gegen Assimilierungsversuche und die in der Türkei herrschende monistische Politik eine starke Gegenposition einzunehmen. „Sie haben die assimilatorische Politik bei jeder Gelegenheit vereitelt“, sagte die DEM-Vorsitzende und wies darauf hin, dass die alevitische Gemeinschaft gut organisiert sei.
„Gemeinsam das säkulare Leben verteidigen“
„Dass die AKP-Regierung in der letzten Legislaturperiode den alevitischen Glauben mit einem Gesetzespaket an das Ministerium für Kultur und Tourismus gebunden hat, haben wir nicht nur als Mittel zum Stimmenfang wahrgenommen, sondern als Teil und Schritt der Bemühungen, die Alevitinnen und Aleviten durch die bisherige Unterdrückung, die Massaker und den Gewaltapparat von ihrem eigenen Glauben zu entfremden. Die Haltung der alevitischen Gemeinschaft, insbesondere von Ihnen, den Vertreterinnen und Vertretern wertvoller Organisationen, dazu war sehr wertvoll. Diese Haltung wird auch in Zukunft sehr wichtig sein. Als Partei der Völker für Gleichberechtigung und Demokratie sind wir der Meinung, dass verschiedene Glaubensrichtungen und Völker es verdienen, in dieser Gesellschaft zusammenzuleben. Wir werden weiterhin einen gemeinsamen Kampf mit alevitischen Organisationen und allen Organisationen führen, die das säkulare Leben in diesem Land verteidigen. Dies ist einer unserer Hauptbereiche des Kampfes“, so Tülay Hatimoğulları.
Der Toten des Maraş-Pogroms gedenken
Die DEM-Vorsitzende ging in ihrer Ansprache auch auf das Pogrom gegen die alevitischen Kurd:innen in Maraş (ku. Gurgum) vor 45 Jahren ein und sagte: „Ich gedenke mit Respekt all der Menschen, die in Maraş ihr Leben verloren haben. Wir hoffen, dass wir gemeinsam eine Zeit aufbauen können, in der wir in diesem Land keine Massaker wie in Maraş, Çorum und Gazi erleben werden."
„Viele Rechte in Europa errungen“
Im Namen der Delegation erklärte Hüseyin Mat, Vorsitzender der Föderation der alevitischen Verbände in Deutschland und Ko-Vorsitzender der AABK, dass die Alevit:innen vor allem in Europa viele Rechte errungen hätten, indem sie sich organisiert haben. Mat sagte, dass sie als alevitische Organisationen ihre Beziehungen zur DEM-Partei, die sie als ihnen nahestehend betrachten, fortsetzen wollen.
Mitglieder der Delegation
Der Delegation der AABK gehören folgende Personen an: Hüseyin Mat (Deutschland), Müslüm Dalkılıç (England), Binali Sağlam (Schweiz), Zeynel Koç, Ibrahim Has (England), Cengiz Demir (Zypern), Cuma Erçe (Pir Sultan Abdal Kulturverein), Şebnem Özdemir, Özkan Lafatan (Yol TV), Mahmut Akgül (Yol TV), Hasan Gül (England), Doğan Erdoğan (England) und Ali Bektaş (Schweiz).