Imrali-Delegation zu Gespräch mit Erdoğan im Präsidentenpalast

Kurz vor einem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Erdoğan hat die Imrali-Delegation die Bedeutung eines neuen politischen Dialogs betont. Die Partei sieht die Türkei an einem Wendepunkt und fordert konkrete Schritte für Frieden und Verständigung.

Gespräch über neue Phase im politischen Dialog

Die Imrali-Delegation der Partei der Völker für Gleichheit und Demokratie (DEM) hält sich derzeit zu einem Gespräch mit dem türkischen Staatchef Recep Tayyip Erdoğan im Präsidentenpalast in Ankara auf. Vor ihrem Aufbruch betonten Pervin Buldan und Mithat Sancar, dass die bevorstehende Zusammenkunft von besonderer politischer Bedeutung sei.

„Wir stehen an der Schwelle zu einer neuen Phase im Dialog für eine Lösung der kurdischen Frage. In einem solchen Moment ist ein Austausch dringend notwendig“, sagte die DEM-Abgeordnete Pervin Buldan vor Presseleuten. Das Treffen mit Erdoğan sei in diesem Kontext „historisch bedeutsam“ und diene dazu, über mögliche Schritte und gemeinsame Verständigung zu beraten.

Auch ihr Fraktionskollege Mithat Sancar sprach von einem wichtigen Moment im politischen Prozess. „Die Merkmale dieser neuen Phase und ihre Anforderungen für die nächste Zeit werden heute Thema unseres Gesprächs mit dem Präsidenten und seinem Team sein“, sagte Sancar. Man wolle die eigenen Vorstellungen darlegen – und gleichzeitig die Position der Gegenseite aufmerksam anhören.

Im Vorfeld des Treffens mit Erdoğan beriet sich die Imrali-Delegation mit den DEM-Vorsitzenden Tülay Hatimoğulları und Tuncer Bakırhan

Reaktionen auf Todesfälle in Südkurdistan

Angesprochen auf den Tod von zwölf türkischen Soldaten durch eine mutmaßliche Methangasexplosion in einer Höhle in Südkurdistan zeigten sich beide Politiker:innen betroffen. Sancar erklärte, die Nachricht habe die Delegation gestern während einem Besuch auf der Gefängnisinsel Imrali erreicht und auch Abdullah Öcalan „zutiefst erschüttert“.

„Es ist unsere Verantwortung, einen Weg zu öffnen, der solche Verluste künftig verhindert“, so Sancar. Auch Buldan betonte die Dringlichkeit von Friedensbemühungen: „Gerade in solchen Momenten wird deutlich, wie wertvoll der Frieden ist. Kein Mensch sollte mehr sein Leben verlieren müssen. Dafür muss der Dialog voranschreiten.“