Die 12.000 Jahre alte Kulturstätte Heskîf (türkisch: Hasankeyf) in der nordkurdischen Provinz Êlih (Batman) soll geflutet werden. Die Stätte auf dem Gebiet des antiken Mesopotamiens, deren Wurzeln bis in die Bronzezeit reicht, ist ein einmaliger Ort der Menschheitsgeschichte: 20 östliche und westliche Kulturen haben hier ihre Spuren hinterlassen. 5.500 Höhlen, hunderte bisher entdeckte Monumente und eine faszinierende Verwobenheit mit Felsen und dem Tigris geben dem Ort globale Bedeutung. Nach Meinung von Experten erfüllen Heskîf und das umliegende Tal des Tigris - eines der letzten erhaltenen großen Flussökosysteme in der Türkei - neun von zehn Kriterien für eine Eintragung als UNESCO-Weltkulturerbe, und bildet die Lebensgrundlage für bis zu 100.000 Menschen.
Nach dem Willen der türkischen Regierung sollte Heskîf bereits am 10. Juni für das auf 50 Jahre Betriebsdauer angelegte Ilisu-Wasserkraftwerk, eines der weltweit umstrittensten Talsperrenprojekte, untergehen. Nach internationalen Protesten im Rahmen der dritten globalen Aktionstage für Heskîf am 7. und 8. Juni wurde die Flutung vorübergehend verschoben.
Für den 14. Juli ruft die „Initiative zur Rettung von Hasankeyf“ zum großen Sprung in den Tigris auf, um die sofortige Einstellung des Ilisu-Projekts zu fordern. Seit 2005 springen jedes Jahr am zweiten Sonntag im Juli Menschen in Europa und anderswo in Flüsse und Seen, um ein Zeichen für Gewässerschutz zu setzen. Aus Solidarität mit den kämpfenden Menschen am Tigris lädt die „Initiative Mainz-Rojava“ für kommenden Sonntag zum Sprung in den Rhein ein. Treffpunkt um 13 Uhr ist der Fuß der Theodor-Heuss-Brücke auf der Ostseite, der gegenüber der Mainzer Innenstadt in Mainz-Kastel liegt.