Rojava-Veranstaltungsreihe in Mainz

Unter dem Titel „Gelebte Utopie in Zeiten des Krieges“ findet in Mainz ab Mitte März eine Veranstaltungsreihe der Initiative „Mainz-Rojava“ zu den Entwicklungen in Kurdistan statt.

Ab dem 15. März lädt die Initiative „Mainz-Rojava“ zu einer Veranstaltungsreihe mit dem Titel „Gelebte Utopie in Zeiten des Krieges“ ein. Mit Unterstützung von der Rosa-Luxemburg-Stiftung, attac Mainz, KlimaAktion Mainz und dem Kurdischen Gesellschaftszentrum Mainz will die Initiative über den ökologischen Ansatz der kurdischen Befreiungsbewegung, die Kommunalwahlen in der Türkei und das Modell des Demokratischen Konföderalismus informieren.

Bei der ersten Veranstaltung am 15. März berichten Ercan Ayboğa von der Ökologiebewegung Mesopotamiens und eine Aktivistin der „Make Rojava Green Again“-Kampagne über ökologische Projekte in Rojava und Nordkurdistan. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr im Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung.

Zwei Tage vor den Kommunalwahlen in der Türkei berichtet Leyla Îmret, Ko-Bürgermeisterin von Cizre und Ko-Sprecherin der HDP Vertretung in Deutschland, aus ihrem deutschen Exil von der Wirklichkeit in Nordkurdistan. Die Veranstaltung findet am Freitag, 29. März 2019, um 19 Uhr im DGB Haus statt.

Zum Thema „Demokratischer Konföderalismus“ referiert am 11. April ab 19 Uhr im DGB-Haus eine Vertreterin von CENÎ, dem kurdischen Frauenbüro für Frieden.

Jenseits von Verwertbarkeitsdenken, Patriarchat und Rassismus

In ihrer Veranstaltungsankündigung schreibt die Initiative „Mainz-Rojava“:

2012: Ein Jahr nach Beginn des Aufstands und Kriegs in Syrien haben die Kurd*innen in Rojava ihre Siedlungsgebiete weitgehend befreit und begonnen, sich selbst zu regieren. In sechs Kantonen, die weite Teile Nordsyriens einschließen, wird unter schwierigsten Bedingungen versucht, das politische Konzept des "Demokratischen Konföderalismus" umzusetzen. Dieser von der kurdischen Freiheitsbewegung entwickelte gesellschaftliche Entwurf hat das Ziel, eine befreite Gesellschaft aufzubauen. Eine Gesellschaft, in der gleichberechtigtes Zusammenleben jenseits von Verwertbarkeitsdenken, Patriarchat und Rassismus möglich ist:

- Selbstverwaltete politische Strukturen mit räte- und basisdemokratischen Elementen,

- Überwindung der traditionellen männlichen Vorherrschaft,

- Einbindung aller Ethnien und Religionen,

- Solidarische und ökologische Wirtschaft

Nach dieser Lebensweise – von der türkischen Regierung massiv bekämpft – streben auch die Kurd*innen in der Türkei.

Drei Veranstaltungen werden darlegen und hinterfragen, wie diese Utopie konkret gelebt wird und welche Schwierigkeiten bei der Umsetzung bestehen.