SEK räumt Tripod im Altdorfer Wald
Das SEK hat einen Tripod im Altdorfer Wald in Baden-Württemberg geräumt. Klimaaktivist:innen halten Teile des Waldes besetzt, um die Rodung für den Kiesabbau zu verhindern.
Das SEK hat einen Tripod im Altdorfer Wald in Baden-Württemberg geräumt. Klimaaktivist:innen halten Teile des Waldes besetzt, um die Rodung für den Kiesabbau zu verhindern.
Das SEK hat einen Tripod im Altdorfer Wald im baden-württembergischen Landkreis Ravensburg geräumt. Das teilen Klimaaktivist:innen mit, die Teile des Waldes besetzt haben, um die Rodung für den Kiesabbau zu verhindern. Der Tripod, ein riesiges Dreibein, stand seit vergangenem März weit über dem Forstweg. Schon von Weitem konnte man so die Besetzung erkennen und anhand eines Banners die Beweggründe der Aktivist:innen vor Ort nachvollziehen.
Da es anfänglich Bedenken bezüglich der Rettungswege gab, wurde mit einem Drehleiterwagen der Feuerwehr die Durchfahrt getestet. Bis Anfang Januar passierten zahlreiche Forstfahrzeuge problemlos den Weg und auch von Seiten der Menschen, welche beruflich im Wald unterwegs sind gab es wenig Bedenken.
Kurz nach Neujahr rammte ein Holztransporter gleich zweimal den Tripod als er mit überhöhter Geschwindigkeit und leicht aggressiv durch die enge Stelle raste. Es waren zuvor viele andere Laster problemlos durch unter dem Gestell durch gefahren. Dadurch fiel dieser beinahe um, was nur durch einen mit dem Tripod verbundenen Walkway (gespanntes Polypropylen-Seil, Stahlseile finden im Klimaaktivismus selten Verwendung) verhindert wurde.
Die Aktivist:innen kontaktierten den Förster und sprachen mit vielen Menschen, die im Wald selbst tätig, also vom Tripod direkt betroffen sind. Es stellte sich schnell heraus, dass der Tripod trotz neuer Position weiterhin kein Hindernis für die Arbeiten im Wald ist und auch statisch sicher steht. Einen Monat nach dem Vorfall meldete sich das Forstamt im Namen von Forst BW aus dem Bürostuhl in Ravensburg und forderte den sofortigen Abbau des Tripods.
Nach der Räumung am Mittwochmorgen im Altdorfer Wald
„In den letzten Monaten haben sich die Ämter immer wieder Sachen einfallen lassen, um uns zu nerven, die in all der Zeit zuvor nie Erwähnung fanden und keinerlei Probleme dargestellt hatten. So wurde beispielsweise unser Ofen, der seit April im Camp war, akut mit dem Winteranfang zum Problem. Wir wollten den Tripod nicht abbauen, sondern ihn in seine korrekte Position zurückstellen, sodass auch der seitliche Verbindungsweg wieder frei ist. Nicht einmal hat sich das Landratsamt die Situation vor Ort erklären lassen, deshalb haben wir uns nach den Anliegen der im Wald arbeitenden Menschen gerichtet. Am Morgen des 16. Februar 2022 wurde der Tripod dann ohne vorherige Ankündigung geräumt, sowie kleinere Strukturen über dem Waldweg. Das agierende SEK verwendete dabei Steigeisen zum Besteigen der Bäume, was diesen erheblich Schaden zufügt. Wir sind empört und traurig, dass das Amt einfach Fakten geschaffen hat, ohne zuvor ernstzunehmend nach einer gemeinsamen Lösung zu suchen, sondern mit roher Gewalt in unsere Gemeinschaft eingegriffen hat. Das zeigt, dass wir in Zukunft gar nicht mehr versuchen müssen, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, da das Amt rücksichtslos und ohne Kompromisse seinen Willen durchsetzt“, erklären die Klimaaktivist:innen aus dem Altdorfer Wald.