Sauberkeitskampagne bei historischen Birkleyn-Höhlen

Mit der Sauberkeitskampagne „Hand in Hand - Für ein lebenswertes Leben in Amed“ will ein zivilgesellschaftliches Bündnis das Umweltbewusstsein der Gesellschaft stärken. Eine intakte Natur müsse das Anliegen aller Menschen sein, fordern die Organisationen.

In einigen Gebieten von Amed (türk. Diyarbakir) schreitet zunehmend das Phänomen der achtlosen Vermüllung der Öffentlichkeit voran. Insbesondere in Waldgebieten, Parks und Grünflächen außerhalb der Stadt. Um diese Erscheinung wieder zurückzudrängen, hat ein Klimabündnis aus zahlreichen zivilgesellschaftlichen Organisationen die Sauberkeitskampagne „Hand in Hand - Für ein lebenswertes Leben in Amed“ ins Leben gerufen. Geleitet von dem Prinzip, dass der Umweltschutz ein kollektives Anliegen sein sollte, für den die gesamte Gemeinschaft verantwortlich ist, möchte das Bündnis das Bewusstsein der Menschen wecken, Lebensräume nachhaltig gegen Verschmutzung zu schützen, und den Stellenwert von Umwelt- und Klimaschutz erhöhen.

Im Rahmen der Kampagne hat am Samstag im Kreis Licê eine Reinigungsaktion am historischen Höhlensystem Birkleyn im Dorf Şahvêrdîya (Örtülü) stattgefunden. Bei Birkleyn tritt einer der westlichen Quellarme des Tigris aus dem Taurus an die Oberfläche, nachdem er zuvor etwa einen Kilometer durch einen natürlichen Tunnel geflossen ist. Laut Archäologen charakterisiert die geographische Situation den Ort als etwas Besonders im Vorderen Orient und machte ihn in vielen Epochen zu einem mythischen Anziehungspunkt. Diese Stelle galt unter anderem den Assyrern als eigentliche Quelle des Tigris und wird als Ort eines Naturheiligtums interpretiert. Assyrische Herrscher hinterließen hier unter anderem im 12. und 9. Jahrhundert vor Christus Inschriften und Felsreliefs.

Nach Abschluss der Sauberkeitsaktion bei Birkleyn

„Gerade als Bewohnerinnen und Bewohner Mesopotamiens, der Wiege der Zivilisation, wo sich menschliche Kultur entwickelte, tragen wir eine besondere Verantwortung, unsere historischen Werte in die Zukunft zu tragen“, hieß es in einer gemeinsamen Stellungnahme, die im Anschluss an die Aktion verlesen wurde. „Diesen Weg, den wir in diesem Bewusstsein eingeschlagen haben, werden wir mit Entschlossenheit fortsetzen. In diesem Sinne rufen wir alle Menschen auf, ihre historischen und kulturellen Werte zu schützen und durch ihr eigenes umweltrelevantes Verhalten zur Schaffung einer lebenswerten und nachhaltigen Umwelt beizutragen. Wir erwarten ein starkes Verantwortungsbewusstsein für die Natur und Umwelt, und wünschen uns, dass schon junge Menschen für einen sorgsamen Umgang mit ihrer Umwelt sensibilisiert werden. Die umweltbewusste Haltung sollte auch an Umweltsünder reflektiert werden. Nur wenn die Welt nachhaltiger, gerechter, klima- und umweltfreundlicher gestaltet wird, ist ein lebenswertes Leben für uns alle möglich.“

Bereits zweite Aktion der Kampagne

Die Aktion in Licê war bereits die zweite anlässlich der Kampagne in Amed. Vor einer Woche sammelten die Aktivist*innen in Gelîyê Godernê im Drei-Städte-Eck Farqîn-Pasûr-Hezro (Silvan, Kulp, Hazro) fast eine halbe Tonne Müll auf.

Gelîyê Godernê (türk. Taşköprü)

Zu dem Bündnis gehören: Handels- und Industriekammer Amed, Verband der Textilindustrie-Südost (GÜNTİAD), TEMA-Stiftung für den Naturschutz (Zweigstelle Amed), Frauenrat der Handels- und Industriekammer Amed, Jugendverband der Union der Kammern und Börsen der Türkei, Frauenverband der Union der Kammern und Börsen der Türkei, Plattform für Tourismus der Handels- und Industriekammer Amed, Fahrradklub Tigris, Verein für Umwelt und Naturschutz Amed, Verband Industrie- und Geschäftsleute Amed