Neben dem Repressionsschlag gegen die HDP mit mindestens zwanzig Festnahmen hat am Freitag in der Türkei auch eine Polizeioperation gegen die „Bewegung der Namenlosen“ (türk. İsimsizler Hareketi) stattgefunden, bei der mindestens 24 Personen festgenommen worden sind. Die „Hasankeyf-Koordination“, die sich seit vielen Jahren für den Erhalt der inzwischen vom Ilisu-Staudamm überfluteten historischen Stätte in der nordkurdischen Provinz Êlih (türk. Batman) einsetzt, protestiert gegen die Festnahme ihres Mitglieds Beyza Üstün. Die Umweltingenieurin engagiert sich unter anderem im Ökologie-Rat der HDP.
Die Hasankeyf-Koordination weist darauf hin, dass die Wissenschaftlerin seit Jahren an vorderster Front in der Ökologie-Bewegung kämpft, und fordert ihre Freilassung:
„Am 25. September haben ungesetzliche Razzien gegen die HDP und die Bewegung der Namenlosen stattgefunden. Bei den Hausdurchsuchungen ist auch Prof. Dr. Beyza Üstün festgenommen worden. Beyza Üstün setzt sich für die Natur und den Frieden ein und hat einen großen Beitrag zur Ökologie-Bewegung in der Türkei geleistet. Als Ökologin hat sie die Rechte von Wölfen, Vögeln und Käfern verteidigt und ist zur Stimme der Flüsse, der Erde und der Luft dieses Landes geworden. Sie hat sich im ganzen Land im Ökologie-Kampf engagiert und war von Anfang an bis heute auch an der Verteidigung von Hasankeyf beteiligt. Der Kampf für die Natur, das Leben, den Frieden und die Wissenschaft kann nicht vor Gericht gestellt werden. Die Ökologie-Bewegung lässt sich nicht zum Schweigen bringen. Wir fordern die sofortige Freilassung von Beyza Üstün und allen Festgenommenen.“