Fridays For Future demonstriert in Gedenken an Flutopfer

Nach der Hochwasserkatastrophe fordert Fridays For Future Konsequenzen. Unter dem Motto „Die Klimakrise ist hier!“ möchte die Bewegung morgen bei Solidaritätsdemos mehr Entschlossenheit im Kampf gegen die Klimakrise einfordern und den Flutopfern gedenken.

Nach der Hochwasserkatastrophe von vergangener Woche ruft Fridays for Future für den morgigen Freitag bundesweit zu Protesten für mehr Klimaschutz auf. Unter dem Motto „Die Klimakrise ist hier!” will die Bewegung bei Solidaritätsdemonstrationen mehr Entschlossenheit im Kampf gegen die Klimakrise einfordern und den über 170 Opfern der Fluten gedenken. Im Rahmen der Kundgebung in Hamburg wird zudem eine Pressekonferenz stattfinden, auf der sich Fridays for Future gemeinsam mit Expertinnen und Experten sowie Betroffenen erstmals seit den Ereignissen öffentlich zur Flutkatastrophe, den dadurch offensichtlich gewordenen und notwendigen Konsequenzen, sowie den Folgen verfehlter Klimapolitik, äußern wird. Auf https://youtu.be/kwhYBH40i4g wird die Veranstaltung live gestreamt.

„Das ‚Jahrhunderthochwasser’ von 2016 war mit fast vier Metern ein nie dagewesenes Desaster. Dieses Jahr stand das Wasser, der Schlamm und die Fäkalien der ganzen Region mit acht Metern bis an die Decke des Erdgeschosses meines Elternhauses. Dass diese Katastrophe das Resultat einer Klimapolitik ist, die seit Jahrzehnten jegliche Warnungen der Wissenschaft ignoriert und dass eine globale Klimakrise auf uns zukommt, ist nicht zu leugnen”, erklärt der Klimaaktivist Fabian Pesch, Betroffener aus Ahrbrück (Brück), dazu.

In den vergangenen Jahren haben die Extremwetterereignisse stark zugenommen. Auch in Europa und in Deutschland wechseln sich Starkregen und Hitzewellen immer häufiger ab. Fridays for Future kritisierte zuletzt, dass die Ereignisse von letzter Woche gezeigt hätten, wie schwach die deutsche Infrastruktur auf die Folgen der Klimakrise vorbereitet ist. Zudem wirfd die Bewegung der Bundesregierung vor, mit der Nichteinhaltung des Pariser Klimaabkommens die Klimakrise weiter zu befeuern. Auf den Demonstrationen wollen die Klimaaktivist:innen am Freitag nun deutschlandweit Spenden für die Flutopfer sammeln und in betroffenen Regionen bei Aufräumarbeiten helfen. Auch eine Schweigeminute soll es auf vielen der geplanten Aktionen geben.     

„Während manche Politiker offenbar der Meinung sind, so ein Tag sei kein Grund, die Politik zu verändern, ist es im Gegenteil höchste Zeit, genau dies einzufordern und vor allem endlich umzusetzen. Über 170 Tote alleine in Deutschland, verlorene Existenzen, zerstörte Innenstädte. Klimaschutz heißt Menschenschutz. Schutz vor dem Tod durch Hitzewellen oder Hochwasser, Schutz des eigenen Zuhauses und Ressourcen. Politikerinnen und Politiker müssen nun endlich ihre leeren Versprechen lassen und ambitionierten Klimaschutz betreiben, das sind sie den Menschen schon lange schuldig”, so Annika Rittmann, Aktivistin von Fridays for Future.

Titelfoto: Medienkollektiv Linksunten Göttingen