Siebzehn teils hochrangige IS-Mitglieder in Nordostsyrien festgesetzt

Bei „Präzisionseinsätzen“ der QSD sind im Juni siebzehn teils hochrangige Anführer der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ in Nord- und Ostsyrien gefangen genommen worden. Die meisten hatten Kontakte in die türkische Besatzungszone.

Bei sogenannten Präzisionseinsätzen der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) sind im vergangenen Monat siebzehn teils hochrangige Anführer der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) in verschiedenen Regionen der Autonomiegebiete gefangen genommen worden. Das geht aus einer am Freitag vorgestellten Bilanz zu den Aktivitäten von Terrorismusbekämpfungseinheiten des multiethnischen Bündnisses für den Juni hervor. Mehrere mutmaßliche IS-Mitglieder wurden getötet.

Insgesamt elf solcher punktgenauen Operationen gegen Terrorzellen des vermeintlichen IS sind den Angaben nach im Vormonat mit Unterstützung von US-geführten Koalitionstruppen durchgeführt worden. Die Einsatzgebiete waren unter anderem der Großraum von Hesekê, darunter die Kleinstadt Hol, in der sich das gleichnamige Auffang- und Vertriebenenlager mit zehntausenden IS-Gefangenen befindet, und die ostsyrische Region Deir ez-Zor. Auch in Raqqa und Tabqa (ath-Thaura) schlugen die QSD zu. Bei den Operationen konnten diverse Waffen, Ausrüstungsgegenstände und wichtige Dokumente sichergestellt werden.

Ein wichtiger Schlag gegen das IS-Terrornetzwerks gelang den QSD am vergangenen Sonntag in Hesekê mit der Festnahme eines ehemaligen „Emirs“. Dem Mann werden Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Kriegsverbrechen und andere Straftaten während der IS-Terrorherrschaft in Syrien vorgeworfen. Seit dem militärischen Ende der Dschihadistenmiliz sei er verantwortlich gewesen für den Transfer von Terrorzellen und ihre Versorgung mit Sprengfallen und Motorradbomben. Außerdem habe er internierte Familienangehörige von IS-Anführern aus Camp Hol geschmuggelt.

Sicherheitsoperation am 29. Juni gegen eine Terrorzelle in Deir ez-Zor: Den QSD zufolge wurden zwei IS-Mitglieder getötet, nachdem sie zuvor das Feuer auf die Spezialeinsatzkräfte eröffnet hatten.


Gut zwei Wochen zuvor war in der syrisch-irakischen Grenzstadt Şedadê (asch-Schaddadi) ein führender Kopf der IS-Terrorgruppe getötet worden. Der schon länger gesuchte Islamist war zuständig für die Finanzierung der Miliz sowie den Geldtransfer an Schläferzellen und deren Familien. Darüber hinaus koordinierte er die Förderung der extremistischen IS-Propaganda und war an der Planung von Terroranschlägen auf Dienstleistungseinrichtungen sowie Militär- und Sicherheitskräfte beteiligt, so die QSD. Er starb im Zuge eines Gefechts, weil er einer Aufforderung, sich zu ergeben, nicht nachgekommen sei und das Feuer auf die an der Operation beteiligten Kräfte eröffnet habe.

Die QSD weisen in der Bilanz darauf hin, dass nahezu alle im Verlauf der genannten Operationen festgesetzten IS-Dschihadisten „rege Kontakte“ in die türkische Besatzungszone um Serêkaniyê (Ras al-Ain) und Girê Spî (Tall Abyad) hatten und teilweise von dem von Ankara gegründeten Proxy-Invasionskorps „Syrische Nationalarmee“ (SNA) finanziert worden seien. „Unsere Antiterroreinsätze werden mit Unterstützung der internationalen Koalition fortgesetzt, um den IS dauerhaft zu besiegen und die Sicherheit in der Region zu gewährleisten. Wir betonen noch einmal, dass die permanenten Drohungen der türkischen Besatzung und eine neuerliche Aggression gegen unsere Gebiete unseren Kampf gegen den IS negativ beeinflussen werden.“