„Operation Sicherheitsverstärkung“ in Deir ez-Zor beendet

Die QSD haben die „Operation Sicherheitsverstärkung" in Deir ez-Zor beendet. Die Region im Osten Syriens steht wieder unter Kontrolle des örtlichen Militärrats, der Spaltungsversuch des syrischen Regimes und der türkischen Besatzungsmacht ist gescheitert.

Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) haben die am 27. August eingeleitete „Operation Sicherheitsverstärkung" in Deir ez-Zor für beendet erklärt. Laut einer am Freitag veröffentlichten Mitteilung des Medienzentrums der QSD sind die von bewaffneten Gruppen infiltrierten Dörfer in der Region im Osten Syriens wieder unter Kontrolle des örtlichen Militärrats. Bei den bewaffneten Auseinandersetzungen sind demnach neun Zivilpersonen und 25 Kämpfer:innen der QSD ums Leben gekommen. 23 Angehörige der bewaffneten Gruppen seien neutralisiert worden, 21 Personen wurden festgenommen.

Ziel und Ablauf der Operation

Zum Ziel und Ablauf der Operation unter der Leitung des Militärrats von Deir ez-Zor teilen die QSD mit, dass diese sich gegen Zellen der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) richtete, die mehr als 60 Anschläge auf die Sicherheitskräfte und Bevölkerung der Region verübt hatten. Zudem sei es darum gegangen, Drogenhändler und andere gesuchte kriminelle Elemente in Deir ez-Zor aufzuspüren.

„Zwei Tage nach Beginn der Operation nahmen unsere Kräfte mehrere IS-Terroristen und Drogenhändler fest und durchkämmten mehr als 90 Dörfer im westlichen und nördlichen Teil von Deir ez-Zor. Einige externe Akteure, insbesondere der mit dem syrischen Regime verbundene Sicherheitsapparat, sahen jedoch in dem Erfolg dieser Operation das Scheitern ihrer Pläne und Komplotte in der Region. Daher beeilten sie sich, die Ereignisse in eine andere Richtung zu lenken“, so die QSD.

Um Aufruhr zu stiften, seien bewaffnete Gruppen aus dem vom syrischen Regime kontrollierten Gebiet westlich des Euphrat in Dörfer in Deir ez-Zor eingeschleust worden. Daraufhin sei die Operation in Gefechten mit diesen Gruppen eskaliert. Die QSD betonen jedoch, dass von den 125 Dörfern in der Region, die vom Militärrat von Deir ez-Zor als einer ihrer Mitgliedsverbände kontrolliert werden, nur fünf infiltriert werden konnten.

Die Bevölkerung war in Lebensgefahr“

„Anfangs gaben unsere Kräfte im Umgang mit dieser Art von Spannungen Klugheit und Zurückhaltung den Vorzug vor Entschlossenheit und Entschiedenheit. Diese bewaffneten Gruppen plünderten und zerstörten jedoch öffentliche Einrichtungen, darunter die Wasserstation in der Stadt Diban, und brachten damit das Leben der Einwohner:innen in Gefahr. Die Bevölkerung rief uns zum entschlossenen Eingreifen auf. Unsere Kräfte folgten diesem Ruf und konnten die fünf Dörfer zurückerobern und die eindringenden bewaffneten Gruppen vertreiben. Einige von ihnen ergaben sich, während andere in die vom syrischen Regime kontrollierten Gebiete am Westufer des Euphrat flohen“, erklären die QSD zum weiteren Verlauf.

Medial angeheizter Aufruhr

Die QSD bewerten das Vorgehen gegen sie als die massivste Offensive seit ihrer Gründung. Es seien alle Mittel und Medien eingesetzt worden, um durch Desinformation, Propaganda und falsche Nachrichten Aufruhr zu stiften. Letztendlich sei es jedoch dank des in der Bevölkerung bestehenden Bewusstseins und des ebenso vernünftigen wie entschlossenen und professionellen Handelns ihrer Mitgliedsverbände gelungen, den Plan externer Akteure – des syrischen Regimes und des türkischen Besatzungsregimes – zu vereiteln. Dabei habe die „positive und kontinuierliche Kommunikation zwischen den QSD und den lokalen Stämmen im Nordosten Syriens“ eine entscheidende Rolle gespielt. Während der gesamten Operation seien Gespräche mit den Stammesführern, darunter den Scheichs des al-Akaidat-Stammes, sowie mit Vertretern der internationalen Koalition geführt worden.

Zeitgleiche Angriffswelle durch dschihadistische Söldner der Türkei

Die QSD weisen darauf hin, dass zeitgleich mit der Operation eine Angriffswelle der von der Türkei unterstützten Söldner auf das Umland von Minbic (Manbidsch), Til Temir, Ain Issa und Girê Spî (Tall Abyad) eingesetzt hat. Die Angriffe sind nach Angaben der QSD zurückgeschlagen worden, die Söldnertruppen hätten schwere Verluste erlitten.

Übergang zu spezifischen Sicherheitsmaßnahmen

„Heute, nach der erfolgreichen Räumung der Dörfer von den eindringenden bewaffneten Gruppen, verkünden wir mit Stolz den Abschluss der Operation Sicherheitsverstärkung in Deir ez-Zor und den Übergang zu spezifischen Sicherheitsoperationen und Anti-IS-Maßnahmen in der Region“, teilen die QSD mit und würdigen den mutigen und opferbereiten Einsatz ihrer Kampfverbände und der Bevölkerung. Führende Mitglieder der örtlichen Gemeinden hätten bei der Operation „unschätzbare Unterstützung und Hilfe geleistet“.

Neun Tote aus der Zivilbevölkerung

„Bedauerlicherweise verloren neun Zivilpersonen ihr Leben durch Angriffe mit schweren Waffen, wie zum Beispiel schultergestützte Raketen, die von den eindringenden bewaffneten Gruppen auf die Dörfer abgefeuert wurden - eine Tatsache, die durch Videobeweise bestätigt wird. Darüber hinaus trauern wir um 25 Kämpfer der QSD, die bei der Verteidigung ihrer Gebiete und der Bevölkerung gegen die eingedrungenen bewaffneten Gruppen ums Leben gekommen sind“, so die QSD.

Während der Operation seien 23 Bewaffnete neutralisiert worden. Vier Söldner der syrischen Regimemiliz Difa al-Watani (auch National Defense Forces, kurz NDF), zwei IS-Mitglieder und fünfzehn Angehörige der eingedrungenen bewaffneten Gruppen wurden demnach festgenommen. Darüber hinaus wurden große Mengen an Waffen, Munition und Sprengstoff beschlagnahmt.

Dank an die Bevölkerung

Abschließend sprechen die QSD der Bevölkerung und den führenden Mitgliedern der Gemeinden in Deir ez-Zor ihren „tief empfundenen Dank für ihre unerschütterliche Unterstützung unserer Kräfte gegen diesen versuchten Aufruhr“ aus: „Als QSD bekräftigen wir unsere Entschlossenheit, unsere Bemühungen gegen alle kriminellen Elemente und IS-Zellen zu verstärken, um Sicherheit und Stabilität in der Region zu gewährleisten. Wir werden entschlossen gegen diejenigen vorgehen, die mit den feindlichen Einheiten kollaborieren.“