QSD-Operation „Sicherheitsverstärkung“ geht in Diban weiter

Die Operation „Sicherheitsverstärkung“ im Großraum von Deir ez-Zor wird derzeit in Diban fortgesetzt, ein Großteil der Kleinstadt wurde durchkämmt und gilt als „gesäubert“. Bei Gefechten wurden 18 Bewaffnete getötet, vier Regimesöldner sind in Haft.

Die Operation „Sicherheitsverstärkung“ im Großraum von Deir ez-Zor wird fortgesetzt. Aktuell konzentriert sich der Einsatz auf die südlich von Deir ez-Zor gelegene Kleinstadt Diban, wo sich in den letzten Tagen bewaffnete Gruppen verschanzt hatten. Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) rücken seit gestern gleichzeitig von der Nord- und Südseite vor und durchkämmen Dörfer im Umland von Diban. Dabei kam es wieder zu Auseinandersetzungen zwischen den QSD und dem Militärrat von Deir ez-Zor auf der einen Seite und bewaffneten Milizen auf der anderen Seite. Laut dem multiethnischen Bündnis wurden mindestens achtzehn Personen verschiedener Gruppierungen getötet. Darüber hinaus nahmen die QSD vier Söldner der syrischen Regimemiliz Difa al-Watani (auch National Defense Forces, kurz NDF) fest.

Welche Dörfer wurden durchsucht?

Die Durchsuchungsaktionen fanden unter anderem in der Ortschaft Al-Hawaij statt, wenige Kilometer nördlich von Diban. Die Operation dort sei abgeschlossen, das Dorf gilt als „gesäubert“, teilten die QSD am Dienstag mit. Im Ort Tayyani im Süden von Diban sowie im Zentrum der Stadt dauert der Einsatz weiter an. Ein Großteil stehe wieder unter Kontrolle der QSD, gelegentlich fänden jedoch Gefechte statt. Es werde erwartet, dass die Gegend in den nächsten Stunden vollständig durchkämmt ist. Zahlreiche Bewaffnete seien bereits in andere Dörfer am östlichen Ufer des Euphrat geflohen.

QSD-Kämpfer heute in Al-Hawaij, eingefangen von einem ANHA-Reporter

Operation „Sicherheitsverstärkung“

Die Operation „Sicherheitsverstärkung“ war am 27. August von den QSD mit Unterstützung der US-geführten Anti-IS-Koalition eingeleitet worden. Die Operation richtet sich gegen IS-Zellen, Zellen des Geheimdienstes des Assad-Regimes, Korruption und Drogenhandel am Ostufer des Euphrat, insbesondere in Deir ez-Zor. Mitte vergangener Woche wurde der Kommandant des Militärrats von Deir ez-Zor, Ahmed al-Khubail, bekannt als Abu Khawla, wegen Korruption, Verwicklung in den Drogenhandel und Machtmissbrauch seines Amtes enthoben und festgenommen. Auch weitere Mitglieder des Militärrats wurden entlassen. Daraufhin waren schwere Auseinandersetzungen zwischen den QSD und Bewaffneten aus dem Kreis von Abu Khawla sowie Stammesmilizen, die dem Sicherheitsapparat des syrischen Regimes, Iran-treuen Milizen und dem IS angehören ausgebrochen. Mittlerweile scheint sich die Lage allmählich zu entspannen. Auf die Auseinandersetzungen in Deir ez-Zor waren heftige Bodenangriffe der Türkei und ihren Proxy-Truppen von der SNA („Syrische Nationalarmee“) in Minbic, Til Temir, Ain Issa und anderen Regionen im nordostsyrischen Autonomiegebiet gefolgt.