Die Volksgemeinde von Qamişlo in der Autonomieregion Nord- und Ostsyriens hat ein umfassendes Infrastrukturprojekt begonnen, um die Trinkwasserversorgung der Stadt langfristig zu sichern. In den kommenden Monaten sollen insgesamt 20 Tiefbrunnen gebohrt werden. Die Arbeiten begannen in dieser Woche in der Nähe der Hilêlî-Wasserstation. Die Kosten des Projekts belaufen sich auf rund 2,85 Millionen US-Dollar.
Wie der zuständige Ingenieur Ebdulkerîm Mihemed erklärte, soll mit dem Vorhaben die Wasserfördermenge erhöht und die Versorgung über das bestehende Leitungsnetz verbessert werden. Ziel sei es, die Stabilität der Pumpstationen zu gewährleisten und die wachsende Bevölkerung nach internationalen Gesundheitsstandards mit sauberem Trinkwasser zu versorgen.

Drei Standorte – 1.500 Kubikmeter Wasser pro Stunde
Die Brunnen werden an drei verschiedenen Standorten entstehen: zwölf Brunnen im Einzugsgebiet der Hilêlî-Station, zwei weitere bei der Ceqceq-Station und sechs Brunnen im Osten der Stadt. Die Bohrtiefen werden zwischen 325 und 425 Metern liegen – abhängig von den geologischen Bedingungen vor Ort. Pro Brunnen ist eine Förderleistung von rund 75 Kubikmetern pro Stunde vorgesehen. Insgesamt könnten so bis zu 1.500 Kubikmeter Wasser pro Stunde zusätzlich gewonnen und in das städtische Netz eingespeist werden.
Umsetzung in Etappen – Qualitätskontrolle inklusive
Das Projekt ist auf 270 Tage Bauzeit angesetzt. Die Umsetzung erfolgt in vier Arbeitsgruppen, die parallel an den unterschiedlichen Standorten tätig sein werden. Zwei Brunnen im Gebiet der Hilêlî-Station wurden bereits erfolgreich gebohrt.
Laut Mihemed werde das Wasser vor der Verteilung umfassend gefiltert und aufbereitet. Die Qualitätssicherung liege in den Händen eines interdisziplinären Fachgremiums aus Ingenieur:innen, Geolog:innen und Wasserexpert:innen.

Antwort auf Wasserknappheit und Bevölkerungswachstum
Bisher wird Qamişlo über drei Hauptquellen versorgt: die Wasserstationen Hilêlî, Ceqceq und Uwêca, ergänzt durch den Sevan-Staudamm. Angesichts des steigenden Wasserbedarfs und der zunehmenden Trockenperioden sei das neue Brunnenprojekt ein strategisch notwendiger Schritt, so die Volksgemeinde.
„Wir arbeiten mit modernster Technik und erfahrenem Fachpersonal, um die Wasserversorgung der Stadt auf ein stabiles Fundament zu stellen“, sagte Mihemed. „Das Projekt ist nicht nur eine technische, sondern auch eine soziale Investition in die Lebensqualität der Menschen von Qamişlo.“