Um dem Geschehen in Kurdistan, den Besatzungsangriffen, Kriegsverbrechen und Rechtsverletzungen an der kurdischen Bevölkerung international Gehör zu verschaffen, haben sich Medienschaffende, Politikerinnen und Politiker sowie Aktive der Zivilgesellschaft zu einem neuen Verband zusammengeschlossen: Der „Rat für digitale Medien in Kurdistan“ (ku. Meclîsa Medya Dijîtal a Kurdistan) bildet seinem Selbstverständnis nach eine „neue Front” in der kurdischen Befreiungsbewegung. Der Hauptaugenmerk der Initiative, die verschiedenste Kulturen und Sprachen unter ihrem Dach vereint und damit als kleines Abbild der diversen Gesellschaft Kurdistans mit ihrem einzigartigen Mosaikcharakter gilt, liegt auf der Forderung nach einem politischen Status für das kurdische Volk und einem freien Leben.
Auseinandersetzung mit Patriarchat, patriarchaler und sexualisierter Gewalt
„Unser Anspruch als Rat für digitale Medien in Kurdistan ist es, die Lügen der kapitalistischen Moderne zu bekämpfen und unseren Weg an der Seite aller revolutionär-demokratischen Kräfte dieser Welt zu gehen. Unser Verband soll ein Symbol der Einheit aller Völker des Nahen und Mittleren Ostens sein, die gemeinsam mit dem kurdischen Volk einen Befreiungskampf ausfechten”, heißt es in einer Mitteilung des Rates. Im Fokus stehe die Auseinandersetzung mit dem Patriarchat, patriarchaler und sexualisierter Gewalt. Die Intiative sieht sich als die „Stimme der Freiheitsbewegung, die seit mehr als 40 Jahren den Kolonialismus und Faschismus bekämpft“.
Wegweiserin: Die Revolution von Rojava
Als Wegweiserin diene die Revolution von Rojava, die wie ein Licht aus der Dunkelheit brach und der gesamten Menschheit den Weg erleuchtete, heißt es weiter. Die richtige Richtung gebe dem Rat die Linie der Frauenbefreiungsbewegung an, die das 5000-jährige Patriarchat herausfordert und auf dieser Grundlage bereits den IS besiegt hat. „Abdullah Öcalans Paradigma von Demokratie, Ökologie und Frauenbefreiung ist die Kraft, die unser Handeln in den digitalen Medien antreiben wird.” Weltweite Kämpfe für Gleichheit, Freiheit und Gerechtigkeit werden als eigene Kämpfe verstanden. „Wir werden gemeinsam mit allen Völkern der Welt Widerstand gegen das Unrecht leisten und eine starke Brücke der Solidarität bauen.”
Interessierte sind eingeladen, aktiv mitzuwirken
Die Initiative lädt Interessierte, die digitale Medien in eine Plattform des Widerstand verwandeln wollen ein, sich an den Aktivitäten des Rates zu beteiligen. „Diese Einladung soll der Stimme des kurdischen Volkes, das für seine Freiheit kämpft, noch mehr Gehör verschaffen. Diese Einladung ist dazu da, die kolonialen Lügen, die Manipulationen des Faschismus und die speziellen Kriegsmaschinen zu stoppen.” Der Rat für digitale Medien in Kurdistan ist bisher bei Twitter und Telegram vertreten.