Der Frauenmedienverband in Kurdistan (Yekîtiya Ragihandina Jinên Kurdistan - RAJIN) hat zum 22. April, dem Tag des kurdischen Journalismus, eine Erklärung veröffentlicht. In der Erklärung heißt es: „Am 22. April 1898 wurde die erste kurdische Zeitung unter dem Namen ‚Kurdistan‘ in Kairo veröffentlicht. Die Zeitschrift ‚Kurdistan‘ erschien in einer Zeit, als die Wörter ‚Kurde‘ und ‚Kurdistan‘ praktisch nicht benutzt wurden. Es war Ausdruck einer sehr mutigen Haltung, eine Zeitung entgegen der Politik des kulturellen Genozids zu drucken. So wurde der 22. April als Tag des kurdischen Journalismus angenommen. Die freie kurdische Presse hat auf der Grundlage von diesem Vermächtnis eine neue Stufe erreicht. Wir sind heute aufgrund des Erbes der Arbeit und der Opfer der gefallenen Journalistinnen und Journalisten hier. Durch die Ideen der Frauenbefreiung von Rêber Apo [Abdullah Öcalan] wurde die freie Presse entwickelt. Diese Entwicklung ebnete zusammen mit dem 40-jährigen Kampf der Freiheitsbewegung den Weg in ein freies Leben. Der Architekt dieses Lebens ist zweifellos der große Widerstandskämpfer Rêber Apo.
Als RAJIN sind wir für die Weiterentwicklung und den Schutz der nationalen und gesellschaftlichen Werte verantwortlich. Wir betrachten und als Nachfolger der revolutionären Journalistin Gurbetelli Ersöz. Sie war die erste Journalistin in der Geschichte unseres nationalen Kampfes. Für die Freiheit ihres Landes schrieb sie als Kommandantin und Vorreiterin allein mit ihrem Stift und ihrer Kamera an vorderster Front die Geschichte der freien Medien. Die Frauen, die in allen Bereichen gegen die patriarchale Mentalität kämpfen, setzen ihren Widerstand auch im Pressebereich fort. Die freie Presse ist mit ihrem Stift und ihrer Kamera die Augen, die Ohren, die Stimme und das Gewissen der kurdischen Gesellschaft.
Es wird immer Wahrheitssuchende geben
Die Kapitalisten und Besatzer führen einen totalen Krieg mit allen Mitteln. Sie benutzen auch die Medien als Waffe gegen die Gesellschaft und versuchen, damit ihre eigenen Interessen zu wahren. Sie tun alles, um die Gemeinschaft zu kontrollieren und von sich selbst zu entfremden. Wir sehen die Gefahr dieses Komplotts gegen Rêber Apo und die freie Presse. In dieser Phase der Medienkriegführung besteht die Aufgabe der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der freien Presse darin, das System der demokratischen Moderne gegen das System der kapitalistischen Moderne auszubauen. Der freien Presse fällt die Aufgabe zu, die Kampagne ‚Zeit für Freiheit‘ auszuweiten.
In dieser historischen Phase begehen wir den Tag des kurdischen Journalismus. Deshalb fällt uns eine große Verantwortung zu. Die Gefallenen der freien Presse handelten in diesem Bewusstsein und gaben die Suche nach der Wahrheit bis zum Ende nicht auf. Sie leisteten Widerstand in den schwierigsten Bereichen und Positionen. So wurde die Grundlage der freien Presse gelegt und sie wurde entwickelt. Die Gefallenen Gurbet, Fayîq, Xelîl, Denîz, Şîlan, Rizgar, Nûjiyan, Arhat, Hîndîstan, Fîraz, Dilîşan, Dilovan und hunderte weitere Genossinnen und Genossen haben ihre Namen als Wahrheitssuchende in das Buch der Geschichte geschrieben. Wir organisieren uns heute diesen Werten entsprechend. Wir gratulieren allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der freien Presse und dem kurdischen Volk zum Tag des kurdischen Journalismus. Solange es Wahrheitssuchende gibt, wird es immer ein freies Leben und eine freie Gesellschaft geben."