Hikmet Tunç von Zwangsverwalter verklagt und verurteilt
Weil sie von dubiosen Ausschreibungen von einem Zwangsverwalter in Wan berichtete, ist die JinNews-Korrespondentin Hikmet Tunç zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden.
Weil sie von dubiosen Ausschreibungen von einem Zwangsverwalter in Wan berichtete, ist die JinNews-Korrespondentin Hikmet Tunç zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden.
Die JinNews-Korrespondentin Hikmet Tunç ist in Wan zu einer knapp neunmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt worden, weil sie einen Zwangsverwalter verunglimpft haben soll. In dem summarischen Verfahren an der Strafkammer des Landgerichts wurde auch die Ko-Vorsitzende des HPD-Kreisverbands von Bêgirî (tr. Muradiye), Leyla Balkan, verurteilt. Grundlage des Verfahrens war eine Anzeige des in Bêgirî anstelle der abgesetzten Ko-Bürgermeister:innen der HDP ernannten Treuhänders Harun Yücel. Dieser fühlte sich durch einen Artikel von Tunç „medial diffamiert und gebrandmarkt”.
In dem inkriminierten Bericht, der am 13. Mai 2019 unter dem Titel „Nach der Zerstörung die Flucht“ bei JinNews erschien, ging es um zwei Ausschreibungen im August 2018 über die Landschaftsgestaltung an dem Bêgirî-Wasserfall. Insgesamt 4,5 Millionen TL seien damals an zwei dubiose Firmen geflossen, die den Zuschlag erhielten, die Region am Wasserfall in ein Erholungsgebiet zu verwandeln. Doch die Unternehmen verschwanden, ohne die Projekte beendet zu haben. Die Gelder waren allerdings im Vorfeld vollständig ausgeschüttet worden.
Die HDP-Wan hatte damals den Ausverkauf der Provinz Wan unter der AKP und ihren Zwangsverwaltern in einem Bericht festgehalten und etliche Vorwürfe erhoben, von Vetternwirtschaft bis Korruption. Der Report diente als Grundlage für den Artikel von Hikmet Tunç, die dafür mit Leyla Balkan sprach. Während die Haftstrafe gegen die Journalistin in Höhe von acht Monaten und 22 Tagen zur Bewährung ausgesetzt wurde, soll Balkan für denselben Zeitraum ins Gefängnis.