Der Ausverkauf von Wan unter der AKP

Die wenigen Park- und Grünflächen in Wan werden zum Verkauf angeboten. Sie sollen für neue Wohnblocks weichen.

Im Stadtzentrum von Wan (Van) nimmt die Zahl von Grünflächen, auf denen die Bevölkerung sich erholen und frei atmen kann, dramatisch ab. Weitere Parkanlagen wurden nun von der AKP-Zwangsverwaltung zum Verkauf freigegeben. Der „Milli Egemenlik Park“ und der Park beim alten staatlichen Krankenhaus gehörten zu den letzten Grünflächen im Stadtzentrum. Bereits 2018 versuchte die staatliche Wohnungsbaubehörde in der Türkei (TOKI) diese Flächen zum Verkauf freizugeben, damit dort neue Wohnblocks entstehen können. Damals scheiterte das Vorhaben am Protest der Bevölkerung und der Zivilgesellschaft. Seit dem 12. Dezember hat die Zwangsverwaltung der Provinz Wan nun einen neuen Versuch gestartet, die beiden Flächen zu verkaufen.

Der Ausverkauf von Grünflächen und Grundstücken der Kommune in Wan begann mit der Amtszeit des AKP-Politikers Burhan Yenigün, der zwischen 2004 und 2009 Bürgermeister der Stadt war. Damals wurden knapp 90 Prozent der Parkanlagen von Wan zum Verkauf freigegeben. Seit der Kommunalwahl 2009 versuchten die von der Demokratischen Gesellschaftspartei (DTP) und ihren Nachfolgeparteien geführten Stadtverwaltungen diesen Prozess in der Provinz umzukehren. Seitdem nun im Stadtzentrum von Wan und in der Kreisstadt Rêya Armûsê (Ipekyolu) durch die AKP-Regierung Zwangsverwalter eingesetzt worden sind, kommt es erneut zu Veräußerungen von Grünflächen im großen Stil. Dabei klagen die Einwohner, dass der Stadtkern von Wan bereits heute einer Betonwüste gleicht, in der kaum noch Wiesen und Bäume zu finden sind.