Die kurdische Journalistin Kibriye Evren ist in der Türkei festgenommen worden. Beamte der Antiterrorabteilung der Istanbuler Polizei stürmten am Freitagfrüh die Wohnung der Redakteurin der feministischen Frauennachrichtenagentur JinNews im asiatischen Stadtteil Tuzla und brachten sie auf das Präsidium in der benachbarten Provinz Kocaeli.

Wie JinNews weiter berichtete, wurde gegen Evren auf Antrag der Staatsanwaltschaft auch ein 24-stündiges Kontaktverbot angeordnet. Einen Tag lang wird der Journalistin somit der Zugang zu einem Rechtsbeistand verwehrt. Ein Grund für die Festnahme wurde derweil nicht genannt.

Kibriye Evren wird nicht zum ersten Mal zur Zielscheibe der Repression des türkischen Regimes. Im Herbst 2018 wurde die Journalistin im Rahmen einer Festnahmewelle gegen die kurdische Opposition und Zivilgesellschaft verhaftet und wegen „Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation” und „Terrorpropaganda” angeklagt. Nach 13 Monaten in Untersuchungshaft wurde sie zwar entlassen. Das in Amed (tr. Diyarbakır) geführte Verfahren ist jedoch weiter anhängig.