Journalistin Kibriye Evren kommt frei

Nach 13 Monaten Untersuchungshaft in der Türkei kommt die kurdische Journalistin Kibriye Evren endlich frei.

Die wegen Terrorvorwürfen in der Türkei angeklagte kurdische Journalistin Kibriye Evren kommt nach 13 Monaten in Untersuchungshaft frei. Das Gericht in Amed (Diyarbakir) entschied am Dienstag entgegen der Empfehlung der Staatsanwaltschaft, die Korrespondentin der Frauennachrichtenagentur JinNews unter Meldeauflagen und einem Ausreiseverbot aus dem Gefängnis zu entlassen. Der Prozess soll am 10. März 2020 weitergehen.

Kibriye Evren ist eine von Hunderten Journalistinnen und Journalisten, die aufgrund ihrer Berichterstattung ins Visier des Staatsapparates gerieten. Sie wurde am 9. Oktober 2018 im Zuge einer groß angelegten Operation zusammen mit ungefähr 140 weiteren Oppositionellen in der Türkei verhaftet. Ihr wird Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation und Terrorpropaganda vorgeworfen. Die 25-seitige Anklageschrift beruht im Allgemeinen auf Aussagen von „geheimen Zeugen”, Beiträgen in den sozialen Medien und Ein- und Ausreisestempeln der Türkei.

Auch die Tätigkeiten Evrens für den Demokratischen Gesellschaftskongress (DTK) und die Bewegung Freier Frauen (TJA) sowie den mittlerweile verbotenen Kongress der Freien Frau (KJA) wurden als Beweise in der Anklageschrift aufgeführt.