Seit bereits 152 Tagen fordert die HDP-Abgeordnete und Ko-Vorsitzende des zivilgesellschaftlichen Zusammenschlusses DTK (Demokratischer Gesellschaftskongress) Leyla Güven mit einem Hungerstreik die Aufhebung der Isolation des PKK-Gründers Abdullah Öcalan auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali. Dem Protest der 55-jährigen Güven haben sich neben etlichen Aktivist*innen auch rund 7.000 in der Türkei inhaftierten PKK- und PAJK-Gefangenen angeschlossen. In Amed (Diyarbakir), Hewlêr (Erbil), Silêmanî, Mexmûr und zahlreichen europäischen Städten finden unter dem Motto „Leyla Güvens Forderungen sind auch unsere Forderungen“ ebenfalls Hungerstreiks statt.
Die im Gefängnis von Amed inhaftierten Aktivistinnen Elif Kaya und Hilal Sönmez sowie die Journalistin Kibriye Evren schlossen sich am 16. Dezember dem länderübergreifenden Massenprotest an. Ihre gesundheitliche Situation hat sich nach fast vier Monaten des Nahrungsentzuges drastisch verschlechtert. Evren, die im Rahmen der Repressionswelle gegen die kurdische Opposition am 9. Oktober in Amed mit 140 weiteren Personen festgenommen und anschließend inhaftiert wurde, leidet unter akutem Gewichtsverlust, Schwindel, Kopf- und Gelenkschmerzen, Schlafstörungen und Bluterbrechen. Evin Kaya kämpft mit akuten Magen-Darm-Blutungen. In der letzten Zeit fällt es ihr sogar schwer, Flüssigkeit zu sich zu nehmen und sich zu bewegen. Zudem leidet sie unter Schlafstörungen.
Die Situation von Hilal Ölmez ist nicht anders. Hinzu kommt, dass die Aktivistin aufgrund ihrer Teilnahme am Hungerstreik mit einer einmonatigen Disziplinarstrafe in Form von Isolationshaft belegt wurde. Auch sie leidet unter schweren Magen-Darm-Problemen und ist aufgrund ihrer angeschlagenen Situation auf die Hilfe ihrer Mitgefangenen angewiesen. Diese wird ihr in der Einzelhaft verwehrt.