Journalist Ziya Ataman bleibt in Untersuchungshaft

Seit April 2016 läuft in der Türkei der Prozess gegen den kurdischen Journalisten Ziya Ataman und 18 weitere Angeklagte. Bei der heutigen Verhandlung wurde die Fortsetzung der Untersuchungshaft angeordnet.

In Abwesenheit der 19 Angeklagten ist heute der Prozess gegen Ziya Ataman, ehemaliger Korrespondent der per Dekret geschlossenen Nachrichtenagentur DIHA, vor einem Strafgericht in Şirnex (Şırnak) fortgesetzt worden. Neun der Angeklagten, die sich wegen Terrorismus-Vorwürfen seit Jahren in Untersuchungshaft befinden, konnten nur über eine Videoliveschaltung aus dem Gefängnis heraus an der Verhandlung teilnehmen. Prozessbeobachtern und Journalisten wurde der Zugang mit der Begründung verweigert, dass der Gerichtssaal zu klein sei.

Der Antrag auf Aufhebung der Untersuchungshaft wurde vom Gericht abgelehnt. Die Verhandlung wurde auf den 17. Januar 2019 vertagt.

217 Journalisten in türkischen Gefängnissen

Gestern sind drei Journalisten der ebenfalls verbotenen Tageszeitung Özgür Gündem in Istanbul zu Haftstrafen verurteilt worden. Die Türkei gilt als eines der größten Gefängnisse für Journalisten. Nach Angaben der Plattform „Solidarität mit den gefangenen Journalisten“ (Tutuklu Gazetecilerle Dayanışma Platformu, TGDP) befanden sich zum Stichtag 21. September 217 Pressemitarbeiter*innen im Gefängnis.